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wegen zu Stande, worin mehrere der Friedlosen einbegriffen 
wurden und in ihr Vaterland zurückkehrten, wozu auch Stig's 
Sohn, Anders Stigsen gehörte, der die väterlichen Erbgüter 
zurück erhielt. Da er aber am Bauernaufruhr ]313 Theil nahm, 
mußte er nach Schweden entfliehen und dem Könige abermals 
sein Erbe überlaffen. Erst dessen Sohn Stig Andersen der 
Jüngere kam in den ruhigen Besitz der Güter unter Christopher 
des Zweiten Regierung, und wußte sich unter dem Grasen Ger¬ 
hard sowohl als unter Waldemar Atterdag darin zu erhalten. 
Der jütländische Adel hatte aber unter Christophs erbärmlicher 
Regierung und der traurigen Zeit, als kein König im Lande war, 
sich großer Uebergriffe schuldig gemacht, die freien Bauern unter¬ 
jocht, ganze Dörfer ihren Herrenhöfen einverleibt u. s. w. Dieß 
duldete der kräftige Waldemar nicht; er untersuchte, mit welchem 
Recht die Ritter das Gut besaßen, und konnten sie es nicht als 
ihr unbestreitbares Eigenthum darthun, mußten sie es ausliefern. 
So verlor unter Anderen auch Stig Andersen 5 Kirchspiele, die 
er 20 Jahre lang unrechtmäßiger Weise besessen hatte. Dieß 
machte ihm'den König abgeneigt, als daher im Jahre 1358 einer 
der angesehensten Ritter Jütlands, Herr Bugge, und ein Sohn 
Stig's bei Snoghöi erschlagen wurden und das Gerücht den 
König als Mitwisser dieser Unthat nannte, erklärte sich Stig 
öffentlich für einen Feind des Königs und verleitete den jütländi- 
schen Adel, den des Königs strenges Watten schon mehrmals in 
Harnisch gebracht hatte, zum offenen Aufruhr. Waldemar da¬ 
gegen erklärte Stigs Güter verwirkt und zog nach Jütland, be¬ 
lagerte die Burgen der Empörer und eroberte und zerstörte viele. 
Auf der Rückfahrt überfiel ihn aber ein Sturm; eines seiner 
Schiffe, mit einer Anzahl seiner Ritter und kostbarer Beute am 
Bord strandete an der Halbinsel Mols und fiel den Leuten des 
Stigs als gute Beute in die Hände, die eroberten Burgen erstanden 
schnell wieder, und am Ende mußte selbst Waldemar nachgeben 
und versprechen, milder zu regieren, d. h. dem Treiben 
der Adeligen durch die Finger zu sehen. Dieß Versprechen 
wurde indeß nach adelig jütläudischem Begriff der damaligen Zeit, 
nicht gehalten, und im Jahre 1363 sehen wir daher unseren Stig 
wieder an der Spitze einer Verbindung des Adels gegen den 
König, und dazu im Einverständniß mit den Grafen von Holstein,
	        
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