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Man fangt das Thier in Schlingen, durch Ausgraben, in Mardersalle»
und durch vergiftete Eier.
Vergleichung: Iltis und Fuchs.
21. Der braune Bär.
Der braune Bär, auch der gemeine Landbär genannt, hat seine Hei-
math in den kalten und gemäßigten Ländern der alten Welt, lebt jetzt aber
nur noch in den Wäldern des östlichen und nördlichen Europas, sowie spär¬
lich in den Pyrenäen und Alpen. Künstlich werden schon mehrere Jahrhun¬
derte hindurch mehrere Bären im Stadtgraben zu Bern unterhalten und fort¬
gepflanzt.
Der braune Bär ist nächst seinem weißen Detter, dem Eisbären, das
größte wilde Thier Europas; er erreicht eine Länge von 4—5^ Fuß. Seine
plumpe Gestalt wird wesentlich erhöht durch seinen langhaarigen, zottigen
Pelz, der Heller oder dunkler braun, zuweilen gar ganz schwarz — schwarzer
Bär — gefärbt ist. In der Jugend hat er ein weißliches Halsband, und
die rattengroßcn, blinden Jungen sind von fahlgelber Farbe. Die Schnauze
ist stumpf; die höckerigen Reiß- und Mahlzähnc deuten auch auf Pflanzen-
kost. Der Rumpf verschwindet in dem Pelz, ebenso der kurze Schwanz. An
allen Füßen besinden sich 5 Zehen mit langgebogcnen Krallen.
Der Bär ist ein Sohlengänger, d. h. er tritt mit der ganzen Fußsohle
auf; im Februar wirft er, wie der Hirsch sein Geweih, die Haut der Fu߬
sohlen ab. Trotz seiner Plumpheit bewegt er sich schnell und geschickt, klet¬
tert namentlich mit den Vorderbeinen vorzüglich, theilt fürchterliche Ohrfei¬
gen damit aus und umarmt lebensgefährlich.
Außer Fleisch und verschiedenen Pflanzenstoffen liebt der Bär namentlich
auch Obst, Honig und Jnsecten. In der Gefangenschaft scheint ein Honig¬
brot sein Leibgericht. Im gereizten Zustande greift er auch den Menschen an.
Im Winter hält er in der kalten Zone einen langen Schlaf. Jung einge¬
fangen, läßt er sich leicht zähmen und zu allerlei Kunststücken, z. B. aufrecht
Gehen, einen Stock im Maul oder auf den Armen Tragen, Tanzen ». s. w.
abrichten. Das Tanzen lernt er auf heißen, eisernen Platten; mittels eines
Ringes durch die Rase und einer daran befestigten Kette wird er dabei ge¬
lenkt. Dieser grausame Unterricht wird vorzugsweise von den Russen in
Jacobsstadt ausgeübt.
Verschieden ist die Art des Bärenfangs und die Tödtung desselben.
Lebendig sängt man ihn in Gruben mit Fallthüren. Die Kugel tödtet ihn
am schnellsten; sinnreich, aber grausam ist die klotzige Fangmethode der Russen;
am meisten persönlichen Muth und Kraft erfordert der bei den Spaniern be¬
liebte Ringkampf, wobei ein Helfer den Bären ersticht. Die geräucherten
Bärenkeulcn sind beliebt und die Pfoten gelten für Leckerbissen. Am meisten
nützt der Bär durch seinen schönen Pelz, der namentlich auch zu Grenadier-
mützen verarbeitet wird. »
Vergleichung: Bär und Dachs; Bar und Fuchs.