steckten. Ganz vorzüglich war der Kopf des Schneemanns ge¬
raten, obgleich man die Nase nicht wohl erkennen konnte, weil
sie nicht hatte ankleben wollen. Dafür aber hatte der Mann
große, kohlpechrabenschwarze Augen (denn es waren wirkliche
Kohlen) und schöne, ziegelrote Lippen (denn sie waren aus
einem Paar wirklichen Ziegelscheibchen zusammengesetzt). In
diesen Lippen steckte eine wirkliche schwarzgerauchte, irdene
Pfeife, die der Hausknecht erst vor einer Stunde auf den Keh¬
richt geworfen, weil sie keine Luft mehr gehabt. Endlich ward
dem Standbilde noch als Mütze ein alter Kochtvpf gerade auf
den Kopf gestülpt, der ihm denn ein äußerst ehrwürdiges An¬
sehen gab. Über die Arme und Hände wollen wir aber nicht
viel sprechen, die waren weniger gelungen und bröckelten immer
wieder ab.
Das gab einen prächtigen Anblick, wie der dicke, weiße
Kerl fix und fertig in dem hellen Sonnenschein glänzend
dastand.
Aber trotz seiner kohlschwarzen Augen, trotz seiner ziegel¬
roten Lippen, trotz Pfeife und Kochtopf machte der Schneemann
noch immer ein sehr unzufriedenes, zerrissenes Gesicht, soviel die
Kinder auch daran herumgeknetet hatten. Ein geheimer Kummer
schien an seinem Innern zu nagen. „Schneemann, bist du denn
nicht zufrieden?" rief das Mädchen, nachdem sie sein Gesicht
längere Zeit betrachtet hatte. Der Schneemann schwieg und
sah nach wie vor verdrießlich aus. „Ich weiß, was ihm fehlt,"
sprach der älteste Knabe. „Er ist ein Koch und hat keinen
Herd. Kommt her, den müssen wir noch bauen!" Und rasch trugen
sie Steine zusammen und bauten vor dem Schneemann einen
Herd. „Schneemann, bist du nun zufrieden?" riefen die Kin¬
der, aber der schwieg und sah brummig aus nach wie vor.
„Aha, auf den Herd gehören Töpfe, die sollst du haben," sprach
das Mädchen und holte rasch einige Scherben vom Kehricht¬
haufen und stellte sie auf die Steine; aber der Schneemann