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leib der Insekten ist Nord- und Südamerika durch einen feinen Faden, die 
Landenge von Panama, verbunden. Zu beiden Seiten, nack Osten und 
Westen, halten die Gewässer des Meeres es umschlungen, um von der alten 
Welt es überall zu scheiden. Nur seine Nordwestspitze strebt in Asiens Nähe, 
und eine Unzahl von Inseln im großen Oceane scheint den Weg anzudeuten, 
der hier von Amerika nach Neuholland und nach Asien führt. 
38. Das Meer. 
Es mag ein überraschender Anblick sein, wenn Einer zum ersten Male 
das unermeßliche Weltmeer schaut. Wer märe nicht schon überrascht gewesen, 
wenn er zum ersten Male an der Hand des Vaters von seinem einsamen 
Dorschen mit »ach der nahe gelegenen Stadt wanderte und da gar Vieles 
sah, was er zu Hause noch nie gesehen halte! Wie war man erstaunt, wenn 
»tan zum ersten Male einen »tüchtigen Teich oder einen großen Fluß erblickte! 
Welchen gewaltigen Eindruck macht es aus uns, wenn die mächtigen Wogen 
eines angeschwollenen Stromes an uns vorüber rauschen! Ein noch ganz an¬ 
derer Anblick aber erwartet uns cm den Gestaden des unabsehbaren Meeres. 
Welche Wassermasse, mit welcher alle Strome der Erde sich nicht vergleichen 
lassen, ist da vor uns ausgebreitet! Noch sind wir rings von festem Lande 
umgeben, wie daheim in unserer Stadt oder in unserem Dorfe. Aber wir 
wandern weiter; wir steigen etwas bergauf, und da auf einmal liegt das Meer, 
das langersehnte, vor unsern Augen. Eine graue, grüne oder noch anders 
scheinende Wasserfläche reicht weiter, als das Auge z>l sehen vermag. Sie 
dehnt sich aus bss an den Horizont, wo der Himmel auf ihr zu ruhen scheint. 
Nwgends, wir mögen spähen, wie wir wollen, ist ein jenseitiges Ufer zu 
finden. Spiegelglatt oder leichr nur sich kräuselnd ist die Wasserebene ohne 
ein jenseitiges Ende ausgespannt. Äein Berg, kein Hügel, keine Erhöhung, 
keine Abwechselung unterbricht die wunderbare Fläche. Da auf einmal braust 
der Sturm heran. Da kommt Leben in das ruhige Gewässer. Immer höher 
heben sich die vorn Sturme gepeitschten Wellen; immer tiefer sinken dazwischen 
die Wellenthäler. Haushohe Wasserberge sieht man aufsteigen und wieder 
senken, und weit an's Ufer heran schlagen die furchtbaren Wellen. Ein gewal-' 
tiges Rauschen und Brausen begleitet die tiefgesurchten Bewegungen des Mee¬ 
res, bis endlich die Wuth des Windes sich gebrochen hat und nach und nach 
die alte Ruhe arg der weiten Wasserfläche zurückkehrt. 
Jetzt besteigen wir ein Schiss, das uns hinaustragen soll in diese gewal¬ 
tige Wasserwelt. Wir verlassen den festen Boden der Erde, um uns jenem un¬ 
sicheren und beweglichen Elemente anzuvertrauen. Wir möchten sehen, wo 
denn das Meer seine Grenzen, sein jenseitiges Ufer hat. Die Segel sind ge¬ 
spannt und die Anker werden gelichtet. Wir steuern dabin zu, wo das Auge 
kein Ende der unermeßlichen Wasserfläche finden kann. Immer schneller wird 
der Lauf des Schiffes; immer weiter entfernt es uns von dem festen, schützen-
	        
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