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j!e mit Laub, damit die Wurzeln recht bedeckt sind. Sind
aber der Stamm und die Aeste erfroren, was man daran
erkennt, wenn die Rinde anfängt, ein schwärzliches Ansehen
zu bekonnnen, so verfährt man so: Im Mai oder Juni
wird mit einem sehr scharfen Messer von dem untersten Theile
des Stammes bis dahin, wo die Zweige die Krone bilden,
die ganz obere Rinde ohne Verletzung der weißen Rinde weg-
genommen, und, so weit die Haut abgelöst ist, bei Sonnen¬
schein mit Terpentin überzogen. Bis auf den Herbst kann
der Baum wieder mit einer Haut überzogen und gesund her¬
gestellt seyn.
Die Bäume müssen über den Winter so verwahrt wer¬
den, daß sie von Hasen nicht beschädigt werden können. Man
binde sie zu diesem Ende mit Stroh oder Dornen ein, daß die
Hasen nicht zukommen können. Die von ihnen etwa verur¬
sachten Wunden sind unheilbar, wenn man sie nicht mit ei¬
nem scharfen Messer herausschneidet und mit Baumsalbe be¬
deckt, und zwar so lange, bis sie heil sind.
Auch die Raupen schaden den Bäumen sehr. Durch
Fleiß kann dieses Nebel sehr verringert werden. Man muß
Daher Ausgangs Februar oder Anfangs März nicht nur die
Bäume sondern auch die Hecken von den Raupennestern sorg¬
fältig reinigen und diese verbrennen.
Verfertigung einer wohlfeilen Baum-
salbe.
Man nehme zwei Theile frischen Kuhflaten, einen Theil
getrockneten guten, nicht mit Steinen vermengten Leimen, der
zermalmt worden ist, etwas geschnittene Reh- oder Bocks-
haare, mache dieses mittelst Zugießung von Mistjauche zu
einem ordentlichen Teige, und rühre zuletzt noch etwas ge¬
stoßenen Schwefel, und zwar auf zwei Pfund Salbe, un¬
gefähr ein Loth darunter, und bestreiche damit die Wunden
der Bäume. Sie wird die; Wirkung des besten Baumwach¬
ses thun.