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Die Dukaten haben ihren Namen von vucstus,
Herzogthum, weil die Herzoge Italien's diese Münze zu¬
erst prägen ließen. Einen ähnlichen Namen führt eine
französische Silbermünze, die Laubthaler. Diese heißen
nämlich Ducato n.
Die Louisd'or (Ludwig von Gold) führen diesen
Namen von dem französischen König, Ludwig XIII.,
welcher sie 1Ö40 zuerst mit seinem Bildnisse prägen ließ.
Die übrigen gangbaren Goldmünzen von gleichem Gehalte
werden nach dem Namen des Regenten genannt, der sie
schlagen ließ, als F r i e d r i ch 's d '0 r, A u g u st d '0 r re.
Hieher gehören auch die Karo lins.
Die kleineren Münzsorten, welche zur Ausgleichung
oder zur Scheidung beym Handel und Wandel nöthig
sind, führen darum auch den NamenScheid emüuzen.
Vor mehreren hundert Jahren hatten verschiedene Städte,
besonders in Meißen und Sachsen, das Vorrecht, solche
kleine Scheidemünze, die aber nur in ihrem Distrikte galt,
prägen zu lassen« — Eine kleine Münze, die aus der Stadt
Hall in Schwaben ausging, und daher Halleroder
Haller genannt wurde, gab ohne Zweifel der kleinsten
Münze, die man jetzt noch hier und da hat, den Namen.
6. Von dem Münzfüße.
Die Veränderungen, welche nach und nach in An¬
sehung des Münzwesens eintraten, würde man am be¬
stimmtesten übersehen, wenn man sich mit den Münz¬
füße n bekannt machen könnte. Man versteht unter Münz¬
fuß die Einrichtung des inneren Werthes und Gehaltes
der Münzen bey ihrer Ausprägung.
Der älteste ist der Reichsmünzfuß. Nach diesem
sollte die Mark feines Silber zu tj Rthlr. ausgeprägt werden.
Der Z in irische Mün:fuß wurde im Jahre 1667
von Sachsen und Brandenburg in dem Magdeburgischen
Kloster Zinna errichtet. Der hier getroffenen Überein¬
kunft zu Folge sollte die feine Mark Silber zu 10Z Rthlr.
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