79 
der Große, durch den Papst zu Nom am 25. Decem¬ 
ber 800 zum Kaiser gekrönt wurde, schenkte er ihm Län¬ 
dereyen, und vermehrte dadurch das Ansehen und den 
Einfluß des Oberhauptes der Kirche. 
14. Karl, der Große, war ein merkwürdiger 
Negent. Er bezwang die einzige damals noch unbesiegte 
deutsche Völkerschaft, die Sachsen, und nöthigte sie zur 
Annahme des Christenthumes; er gründete viele Städte 
in Deutschland, gab gnte Gesetze, errichtete viele Schu¬ 
len, und sorgte für die Verwaltung der Gerechtigkeit und 
für öffentliche Sicherheit, indem er an vielen Orten Pfalz¬ 
grafen als Richter, Markgrafen als Beschützer der Grän¬ 
zen, Landgrafen als Vertheidiger des platten Landes, 
und Burggrafen als Vertheidiger in festen Städten an¬ 
stellte. Diese Würden und Ämter wurden mit der Zeit 
erblich; die Besitzer derselben erweiterten nach unp nach 
ihr Ansehen und ihre Macht, und machten sich sodann bey 
günstigen Gelegenheiten ganz unabhängig. So entstan¬ 
den die meisten jetzt regierenden Häuser in Deutschland. 
15. Dieser mächtige Monarch besaß außer Frank¬ 
reich und Deutschland noch mehrere Länder, welche nach 
seinem Tode, der im 1.814 erfolgte, unter seine Sohne 
vertheilet wurden. Nach vielen Unruhen, die aus dieser 
Theilung entstanden, trennte sich Deutschland von den 
übrigen Ländern, und hatte seine eigenen Könige aus dem 
karolingischen Stamme, bis dieser im Jahre yi i erlosch. 
Nun ward Deutschland ein Wahlreich. Man wählte zu¬ 
nächst Prinzen aus deutschen Häusern, die dann den Na¬ 
men, König von Deutschland führten. Einer derselben, 
Otto I. od^r der Große, aus dem Hause der sächsischen 
Herzoge, ist darum besonders merkwürdig, weil er die rö¬ 
mische Kaiserwürde im Z. göl auf Deutschland brachte. 
Von dieser Zeit an hießen also die obersten Regenten 
Deutschlands Kaiser. 
16. Die fränkischen Kaiser,, die mit Karl, dem 
Großen, anheben, retteten Europa von dem Joche der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.