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Mancherlei Natursreuden.
1. Alldort auf grünen Matten, da giebt’s der Freuden 'viel:
Alldort im grünen Schatten ergötzt man sich mit Spiel.
2. Alldort auf -weiten Feldern wie wogt die Saat so schön I
Alldort in Kusch und Wäldern die Lüftleiu lieblich wehn.
3. Alldort auf blauer Welle schwebt leicht dahin der Kahn;
Alldort erfrischt die Quelle den müden Wandersmann.
4. Dorthin nach Berges Höhen lenkt Wanderlust den Schritt;
Von dort ins Thal zu sehen, die Freude nimmt man mit.
5. So ist ein wechselnd Wandern in freier Gotteswelt
Von einem Ort zum andern, was jedem wohlgefällt.
Glück auf!
1. „Glück auf!“ ist unser Bergmannsgruss,
„Glück auf! Glück aufI Glück aufl“
Bei Arbeit, die das Leben kürzt,
So wie beim Mahl, das Freude würzt,
Tönt stets ein froh „Glück auf!"
2. Glück auf! schallt es durch Berg und Thal,
Durch die der Bergmann wallt,
Wenn kaum das junge Tageslicht
Mit Müh’ durch Nacht und Dunkel bricht
Und schwär? noch steht der Wald.
3. „Glück auf! Glück auf!“ Ein froh „Glück auf!
Ruft Knapp’ dem Knappen zu,
Wenn ihn die Pflicht bei finstrer Nacht
Ruft zu dem grabesgleichen Schacht.
Aus Schlaf und sanfter Ruh!
4. Doch spricht nicht blos der Mund; „Glück auf!"
Das Herz beut diesen Oruss;
Denn Frohsinn und Zufriedenheit
Ist stets dos Bergmanns Seligkeit
Bei Arbeit sein Genuss.
5. Zwar sind wir von Gefahr nicht frei,
Doch, wo giebt’s nicht Gefahr?
Wer einmal hier auf Erden lebt,
Wenn er auch nicht in Schächten gräbt,
Dem droht sie immerdar.
6. Der Bergmann scheut Gefahren nicht,
Ihn schreckt selbst nicht der Tod
Und lösen auch zu seinem Grab
Sich krachend Felsenwände ab;
Er denkt: so will es Gott!
7. Wir fahren sonder Furcht hinab,
Mit der Gefahr vertraut;
Und sehn bei unserm Grubenlicht
So manches Menschenelend nicht,
Vor dem am Tag uns graut.
Treue und Redlichkeit.
1. Üb’ immer Treu’ und Redlichkeit
Bis an dein kühles Grab;
Und weiche keinen Finger breit
Von Gottes Wegen ab.