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verdunkelt ist; in der Mitte des Schattens ganz verdunkelt und bei seinem
Austritte nach Osten, rvo nur noch seine westliche Hälfte verdunkelt ist.
Geht der Mond hierbei gerade mit seinem Mittelpunkte durch die Erdbahn:
so nennt man die Finsterniß eine centrale und, wie sich von selbst ver¬
steht, eine totale oder gänzliche. Doch kann der Mond wegen der Größe
des Erdschattens auch dann ganz verfinstert sein, wenn sein Mittelpunkt
nicht gerade die Erde trifft. Berührt er dagegen die Erdbahn nur in so
weit, daß der Erdschatten blos auf einen Theil von ihm fällt: so heißt
dies eine partiale (theilweise) Finsterniß. — Anders verhält es sich mit
den Erdfinsternissen. (Sie werden gewöhnlich, aber nicht richtig,
Sonnenfinsternisse genannt.) Hier tritt der Mond zwischen Sonne und
Erde, und zwar, wie aus Obigem erhellt, zur Zeit des Neumondes. Er
fängt dann die Strahlen der Sonne auf, so daß dieselben auf gewisse Punkte
der Erde nicht fallen können. Allein wegen seiner Kleinheit kann er der
Erde das Sonnenlicht nicht ganz entziehen. Sonach wird nicht die Sonne,
sondern die Erde, und auch diese nur theilweise verfinstert; denn neben
dem Rande der Mondscheibe können immer noch Strahlen der Sonne auf
andere Theile der Erde fallen, weil diese weit größer ist, als der Mond.
Diejenigen Orte, denen der Neumond gerade vor der Sonne steht, so daß
er die Mitte der Sonnenscheibe verdeckt, haben dann eine centrale oder
totale Erdfinsterniß. Verdeckt dagegen der Mond nur einen Theil
der Sonnenscheibe, so daß er die Strahlen derselben der Erde nur theil¬
weise entzieht: so ist die Verfinsterung eine partiale. — Mondfinster¬
nisse werden in allen Gegenden der Erde, für welche der Mond in dieser
Zeit sichtbar ist, zu gleicher Zeit und in gleicher Größe wahrgenommen.
Verhält es sich mit den Erdfinsternissen nach dem, was oben erwähnt wor¬
den ist, in gleicher Weise?
34. Übrige Weltkörper.
Wie die Erde, so bewegen sich um die Sonne noch mehre andere Welt¬
körper. Sie heißen, weil sie, um erleuchtet zu werden, um die Sonne gehen,
Wandelsterne, Planeten. Die Bahnen aller sind, wie die der Erde,
länglich rund. Zwei von ihnen, Mercur und Venus (letztere der be¬
kannte Morgen- und Abendstern), legen, weil sie der Sonne näher stehen,
eine kleinere Bahn um dieselbe zurück, als die Erde. Sie heißen die un¬
teren Planeten. Dann folgt die Bahn unserer Erde mit der ihres
Mondes. Größere Bahnen um die Sonne werden von den Planeten
Mars, Flora, Vesta, Iris, Hebe, Asträa, Juno, Ceres,
Pallas, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und anderen in
neuester Zeit entdeckten beschrieben. Diese heißen deshalb die oberen.
Jeder dieser Planeten dreht sich um sich selbst und bewegt sich damit zu¬
gleich um die Sonne. Durch die Dauer der ersteren Bewegung wird die
Länge ihrer Tage, durch die der letzteren die Länge ihrer Jahre bestimmt.
— Die Monde, deren unsere Erde einen, Jupiter 4, Saturn 8, Uranus