Object: Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten

Europa. 
ganzen in der Richtung von NO. nach SW., haben aber den Charakter eines 
einförmigen Plateaus. Ihre mittlere Höhe ist unbedeutend (der Hartsell ist 
nur 800 in hoch). Am Hartfell zweigt sich ein Arm des Gebirges ab und 
läuft ostwärts zur Nordsee, das Thal des Tweed im S. abschließend. (Es heißt 
auch das schottische Grenzgebirge, in seinem östlichsten Teile Cheviotberge.) 
Eine Senke zwischen Eden und Tyne trennt das schottische Hochland von 
dem nordenglischen Berglande. 
2) Das englische Gebirgsland zerfällt in folgende Abteilungen: 
a. Das penninische Gebirge, von der (früher durch den Piktenwall ver- 
teidigten) Senke zwischen Eden und Tyne bis zu dem Bogen des Trent gegen 
S., und zwar ziemlich durch die Mitte des Landes ziehend. Es erreicht nur 
eine Höhe von 900 m (im Croß Fell). Im NO. des Gebirges breitet sich 
zu beiden Seiten des Tyne das große Steinkohlenbecken von Newcastle aus. 
Das eigentliche Gebirge hat meist den Charakter von Hochflächen mit vielen Torf-- 
mooren. Durch eine Senke zwischen Mersey und Aire zieht sich der Liverpool- 
Leeds-Kanal. Im S. desselben finden sich auf beiden Seiten des Gebirges 
ungeheure Steinkohlenlager, östlich von Leeds bis Derby, westlich von Bolton 
(im N. von Liverpool) bis zur Quelle des Treut. Diese Kohlenschätze haben 
hier die größte Industrie der Welt erzeugt (Wollenindustrie in Leeds, Stahl- 
waaren iu Sheffield, Baumwolleuindnstrie in Manchester, Seidenindustrie 
in und um Macclesfield und Stoke). — Die Ausläufer des Gebirges ver- 
liereu sich südlich vom Trent im Flachlande. 
b. Das Bergland von Cumberland. Schmale Rücken in der Nähe der 
Edenquelle verbinden das penninische Gebirge mit dem Bergland von Cnm- 
berland, das die Halbinsel zwischen dem Solwah- und Morecambe-Bnsen 
ausfüllt. Das Berglaud besteht aus schönen bewaldeten Gipfeln (der Scawfell 
unter 900 m) und seenreichen Thälern; ist daher viel besucht. Im NW. des 
Gebirges liegt ein kleineres Kohlengebiet. 
c. Das Hochland von Wales. Im W. des Severn und Dee erhebt 
sich das Hochland von Wales, größernteils aus Thonschieser, im N. auch 
aus Granitmassen bestehend. Nach dem Meere fällt es ziemlich steil ab, nach O. 
hin mehr allmählich, — seine Berge sind meist kahl und steigen am höchsten im 
N. Hier liegt der Snowdon (1100 in), gegenüber der Insel Anglesey. In 
dem Gebirge läßt sich eine ziemlich geschlossene Kette unterscheiden, die von NO. 
nach SW. läuft (vom Bogen des Dee bis zur Cardigan-Bai); südlich von 
derselben besteht das Hochland aus vereinzelten Gruppen mit breiten Thälern, 
die wohl bebaut sind. Hier liegt im Quellgebiet des Severn und Wye der 
Plynlimmon (760 m). Weiter südlich wird durch eine von NO. nach SW. 
streichende Bergmasse das große Steinkohlen- und Eisenlager von Süd- 
Wales begrenzt. Hier liegt der große Hüttenort Merthyr Thdvil. 
d. Das Bergland von Cornwall nnd Devonshire erstreckt sich von dem 
Thale der Exe südwestlich bis zum Kap Laudsend. Im O. besteht das Berg- 
land aus Granit und steigt im Dartmoor ans 1000 m. Im W. liegen niedrige 
Granit- nnd Schieferberge, zwischen denen enge Thäler mit üppiger Vegetation 
(Myrthe, Lorbeer und Fuchsie im Freien) liegen. Die Granitmassen enthalten 
nutzbare Erze (Blei, Kupfer, Zinn).
	        
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