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Afrika.
Auf dem Barkalande, das rings von der Wüste und vom
Meer umgeben ist, lag das alte Cyrene, das eine griechische
Ansiedelung war.
Die Sahara hat von Egypten und Nubien bis zum mit¬
telländischen Meer eine Länge von 050 Meilen, und ihre Breite
beträgt 200 Meilen. Im östlichen Theile derselben, welcher die
ly bische Wüste heißt, sind viele mit Wasser versehenen und
anbaufähigen Stellen oder Oasen, im westlichen sehr wenige.
Der Handelsweg zwischen der Berberei und Sudan geht durch
die Sahara. Im Innern derselben gibt es Strauße und Anti¬
lopen, an den Rändern halten sich Löwen und Hyänen ans.
6) D e r Sudan, S e n c g a m b i e n, O b e r - u n d N i c d e r g u i»e a.
Südlich von der Sahara, mit dem Sudan und mit Scne-
gambien, beginnt das Landder Reg er oder der Schwarzen, die
bis gegen das Capland hin wohnen. Die Neger haben eine
glänzendschwarze Haut, niedrige Stirne, hervortretende Kiefer,
aufgeworfene Lippen, aufgestülpte Nase, krauses, wolliges Haar.
Die im Sudan und in Senegambien haben meist den Islam
angenommen; in Oberguinea und weiter südwärts sind sie
Fetischanbeter, opfern Menschen; ihre Priester sind Zauberer.
Viele tausend Neger werden alljährlich als Sclaven nach Amerika
verkauft, vorzüglich aus den Ländern um den Busen von Guinea.
Der Sudan ist wenig bekannt; es weht daselbst, sowie in
Senegambien und Oberguinea, der ausdörrende Harmattan.
In Senegambien gibt es Elephanten, Flußpferde, Krokodile; es
wächst der Affenbrotbaum, der Butterbaum. Arn Senegal gibt
es Gummiwälder, die von den Franzosen ausgebeutet werden.
Die Küste von Oberguinea ist sehr ungesund; die Ter¬
miten sind eine Landplage; in den Wäldern landeinwärts haust
der Leopard. Die Neger bauen Jams (ein Wurzelgewächs) und
Mais, bereiten Palmwein und Palmöl. Unter ihnen sind evan¬
gelische Missionsstellen errichtet. Man unterscheidet die Küste
Sierra Lcona, die Pfeffer-, Elfenbein-, Gold- und
Sclavenküste. Die Engländer, Dänen und Holländer haben
Handelsniederlassungen. An der Küste Sierra Lcona haben
die Engländer eine Niederlassung, in welcher sie die Neger