Full text: Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen

Geschichte der alten europäischen Völtcr. 183 
6. Das wohlgeordnete, muntere Leben, das in Athen durch 
die Verfassung Solons hervorgerufen wurde, bewährte sich in 
den darauffolgenden Perserkriegen. Der athenische Archon 
Miltiades schlug bei Marathon, 6 St. nördlich von Athen, mit 
10,000 Athenern und 1000 Mann Bundesgenossen 100,000 
Perser in die Flucht, welche unter Datis und Artapherneö, Feld¬ 
herrn des persischen Königs Darms, vom Norden her in Grie¬ 
chenland eindrangen, 402 v. Chr. 
Im zweiten Perserkrieg fiel der spartanische König Leonidas 
mit 000 Spartanern in den Engpässen der Thermopylen auf 
das Ruhmwürdigste; der athenische Feldherr Thcmiftokles aber 
schlug mit der Flotte der Athener die große persische Flotte bei 
Salamis 480 v. Chr , zerstreute die Schiffe der Perser und 
verbreitete sochen Schrecken unter den Asiaten, daß auch das 
persische Landheer unter ihrem König Serres sich eiligst zurück¬ 
zog. In dem darauffolgenden Jahre schlugen die vereinigten 
Griechen unter dem spartanischen Feldherrn Pausanias und unter 
dem athenischen Feldherrn Aristides die persische Landmacht, die 
aus 000,000 auserlesenen Truppen bestand und von Mar- 
doniuö angeführt wurden, bei Platäa so gänzlich, daß in Folge 
dieses Siegs sich alle Griechen in Europa und Kleinasien vom 
persischen Joch unabhängig machten. 
7. Nach den Perserkriegen gelangte Athen auf die höchste 
Stufe der geistigen Ausbildung. Vorragende Liebe zu den Wissen¬ 
schaften und schönen Künsten brachte dieser Stadt den höchsten 
Ruhm und gaben ihr den größten Glanz. Alle lernbegierigen 
Fremden strömten hier zusammen. Sinn für schöne Formen 
war unter allen Ständen verbreitet. Auf den öffentlichen Plätzen 
hörte man die ausgezeichnetsten Redner, Weltweisen, und sah 
in Gebäuden und Bildsäulen die Werke der ausgezeichnetsten 
Künstler. Den Sinn für wahre Weisheit und edle Gesinnung 
weckten im Besondern Socrater und Platon. 
8. Zwischen Athen und Sparta stieg die Eifersucht so hoch, 
daß es zlt einem 27jährigen Kriege kam (401—404), in wel¬ 
chem Athen unterlag, während desselben gänzlich ausartete und 
von seiner Höhe herabkam, so daß es sich nicht mehr erhob. In 
diesem Kriege arteten auch die Spartaner aus. In den Feld- 
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