Full text: Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen

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Daö Großhcrzogthum Baden. 
Markgraf Hermann IV. erwarb durch Hcirath Durlach, 
ru;d erhielt Ettlingen als Lehen. Seine Gemahlin Irmen¬ 
gard stiftete 1245 das Frauenkloster Lichtcnthal. Ein Sohn 
Hermanns V., Friedrich, der dem letzten Hohenstaufen, 
Konradin von Schwaben, das väterliche Erbe in Italien er¬ 
obern half, mußte 1208 mit diesem in Neapel das Blutgerüste 
besteigen. Markgraf Rudolf I. regierte bald zu Baden, 
bald zu Pforzheim, bald zu Eberstein. Durch seine Gemahlin 
Kunigunde fiel Eberstein dem Hause Baden zu. — Markgraf 
Karl wurde den 30. Juni 1402 in dem unglücklichen Treffen 
bei Seckenheim von dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich dem 
Siegreichen gefangen, und mußte sich unter harten Bedingungen 
loskaufen. 
Markgraf Christoph I., 1475—1527, war ein ausge¬ 
zeichneter Fürst. Er leistete dem Kaiser Maximilian die wich¬ 
tigsten Dienste, und dieser schenkte ihm sein volles Vertrauen. 
Er trug sehr viel bei, daß 1495 der allgemeine Landfriede zu 
Worms geschlossen wurde. Er bewog den Kaiser 1512, die 
Vehmgcrichte zu unterdrücken. Er bewies seltne Uneigennützig¬ 
keit. Drei Kaiser achteten auf seinen Rath, und beschenkten 
ihn mit Ehrenstetten und Reichslehen. Er theilte seine Lande 
unter seine drei Söhne: Bernhard, Philipp und Ernst, 
von welchen aber Philipp frühe starb. Markgraf Ernst 
kam bei der Theilung, welche Kurfürst Ludwig von der Pfalz, 
der Friedfertige, vermittelte, in den Besitz von Pforzheim, Dur¬ 
lach, Mühlburg, Stein, Hochberg, Badenweiler, Rütteln, und 
wurde der Stifter der erncstinischen Linie, die man auch 
die pforzhcimische oder durlachische nennt; Markgraf 
Bernhard erhielt die Stadt Baden und die umliegenden Ge¬ 
biete, desgleichen den badischen Antheil an Lahr, Mahlberg und 
Geroldseck, so wie einige übcrrheinischen und luxemburgischen 
Besitzungen; er wurde der Stifter der bernhardinischen 
Linie, die man auch die baden-badische nennt. Diese 
beiden Markgrafen führten die evangelische Lehre in ihren Lan¬ 
den ein. Markgraf Ernst wohnte den Reichstagen zu Speier 
(1520) und Augsburg (1532) bei, wo die kirchlichen Spal¬ 
tungen ausgeglichen wurden. Markgraf Philipp II., von der
	        
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