Full text: Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln (Theil 2)

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A) Europa. 
Einw. zahlt; ganz besonders ist die hiesige Tischlerarbeit berühmt. 
In der Nahe findet man Spuren eines festen römischen Lagers, und 
die daselbst gefundenen Alterthümer werden auf dem fürstlichen 
Schlosse zu Neuwied bewahrt, wo sich auch eine Sammlung bra¬ 
silianischer Seltenheiten befindet, welche der Prinz Maximilian 
selbst an Ort und Stelle gesammelt hat. 1 Stunde weiter hinun¬ 
ter, bei Andernach (Autunnacuin), berühren die Berge wie¬ 
der den Rhein, und ein zweites eben so schönes Felsthal führt 
8 St. lang bis nach Bonn. Die Gegend von Andernach liefert 
vortreffliche Mühlsteine und den für den Wasserbau wichtigen Traß; 
die ganze Gegend zeigt Spuren erloschener Vulkane, wovon der 
Lacher See, 1 */r St. von Adernach, ein ehemaliger Krater zu 
seyn scheint. Bei R h e n se, einem kleinen Orte, am linken Rhein¬ 
ufer sah man sonst den sogenannten Königsstuhl, 7 Felsensitze, 
auf einer Erhöhung, mit einer von Säulen getragenen Kuppel 
bedeckt, welcher mehrmals bei der Wahl deutscher Könige gedient 
hatte. Er ward im Revolutionskriege zerstört. — VeiCreuz- 
uach an der Nahe sind 2 unbedeutende Salinen, und in der Nahe 
die Ruinen der Ebern bürg, worin Franz v. Sickingen bei der 
Belagerung den Tod fand. 
Trier (Augusta Trevirorum, frcnj. Troves), eine der 
ältesten Städte Deutschlands, am rechten Ufer der Mosel, über 
welche eine Brücke führt, welche von den Römern erbaut seyn soll. 
Die Stadt, obgleich sie einigen Handel mit Frankreich unterhält, 
ist sehr von ihrer ehemaligen Größe herabgekommen; sie zählt nur 
noch 1250Ü Einw. Merkwürdig ist sie besonders wegen der vielen 
römischen Denkmähler, welche sich in und um die Stadt finden. 
Eins ihrer Thore, die porta nigra, ist ein noch wohl erhaltenes, 
aber ziemlich rohes römisches Gebäude, in dessen oberm Theile eine 
Kirche angebracht ist; auch finden sich bedeutende Ueberreste von Bä¬ 
dern, gewöhnlich porta alba genannt; viele Münzen, Graburnen, 
vorzüglich gläserne u. s. w. Die kleine, aber sehr alte Domkirche 
istsehenswerth. 1 St. davon mitten in dem Dorfe Igel an der 
Mosel steht noch ein vortrefflich erhaltenes römisches Monument, 
inGeftalt einesObelisken, mit vielen halb erhobenen Figuren, von 
schöner Arbeit. 
An der Gränze von Frankreich liegen: die Festung Saar¬ 
louis, am linken Saarufer, mir 4000 Einw., und die freundliche 
Stadt Saarbrück am linken, mit der Vorstadt St. Johann 
am rechten Saarufer, beide mit 6000 Einw. In der ganzen Ge¬ 
gend umher findet man Eisen und außerordentlich viel Steinkohlen; 
in einer dieser letzteren Gruben, bei Duttweil er, haben sich die 
Kohlen entzündet und brennen seit mehr als 50 Jahren. 
Aachen (Aquisgraimm, franz. Aix la «Kapelle), eine 
sehr alte Stadl in einer reizenden, hügeligen, mit Wiesen und
	        
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