Full text: Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln (Theil 2)

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A. Europa. 
jvchung auszuarten drohte, wurden die ungrischen Könige zu Hülfe 
gerufen. Im 14ten ahndeten die Ragusaner die künftige Macht 
der Osmanen, suchten und erhielten ihren Schutz gegen ein gerin¬ 
ges jährliches Geschenk, und bewahrten so ihre Unabhängigkeit bis 
auf die neueste Zeit, wo auch sie französische Herrschaft anerkennen 
und aus dieser in die östreichische übergehen mußten. — Cat¬ 
taro, unter 42° 16', eine befestigte Stadt mit über 2090 Einw., 
in einer reizenden Lage, im Hintergründe des mehrere Buchten 
(bocche) unt> herrliche Häfen bildenden Meerbusens, amFuße des 
Montenegro. Der Eingang zum Meerbusen wird durch das Fort 
(laste! nuovo beschützt. Ihr Gebiet, ganz vom türkischen umge¬ 
ben, ist fruchtbarer und besser angebaut als das übrige Dalmatien. 
Die Stadt treibt einen ausgebreiteten Handel mit Wein, Oel, be¬ 
sonders aber mit Schlachtvieh, welches die Montenegriner liefern. 
Unter den vielen und zum Theil sehr beträchtlichen Jnfsln, 
welche an der dalmatischen Küste entlang liegen, zeichnen sich Arbe, 
die zu den nördlichsten gehört, unter den südlichen aber Brazza, 
Curzola und Lesina als die fruchtbarsten aus, obgleich auch 
sie kein Quellwasser haben; mehrere andre bestehen aus nichts als 
kahlen, baumlosen Kalkgebirgen. 
Es sollte nun hier noch von den italiänischen Provinzen der 
östreichischen Monarchie die Rede seyn, doch verspüren wir diese 
besser für die Beschreibung Italiens. 
28. Das Fürstenthum Liechtenstein. 
Ein kleines von der Schweiz und Vorarlberg umgebenes, von 
hohen Bergen bedecktes und vom Rheine berührtes Ländchen von 
□ M. mit 7000 Einw., die auch 1818 eine Art von stän¬ 
discher Verfassung erhalten haben. Es besteht aus den Herrschaf¬ 
ten Vaduz und Schellenberg. Der Fürst von Liechtenstein besitzt 
aber außerdem, unter östreichischer Landeshoheit, viele und sehr 
bedeutende Herrschaften in Mähren und östreichisch Schlesien, zu¬ 
sammen an 104 □ M. mit 324,000 Einw. Die Bewohner des 
Fürstenthums Liechtenstein, katholisch wie ihr Fürst, nähren sich 
von Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Weincultur und von Baum¬ 
wollespinnen und Holzarbeiten. Der Flecken Vaduz, mit 
1800 Einw., ist der Hauptort; dabei die Vergschlösser Liechten¬ 
stein und Schellenberg.
	        
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