Full text: Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln (Theil 2)

VIII. Italien. 
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Begriff gegen die Perser zu ziehen, erkrankte Constantin, und em¬ 
pfing, nach damaliger abergläubischer Sitte, die Taufe auf dem 
Sterbebette, 337. Unter ihm ward die erste ökumenische (allge¬ 
meine) Kirchenversammlung zu Nicaa inBithynien, 325, gegen 
Arius, welcher die Göttlichkeit Christi leugnete, gehalten. Zwar 
theilten sich feine 3 Söhne Constantin II., Constans und Con- 
ftantius nach seinem Tode in das Reich, die beiden ersteren aber 
kamen bald um, mehrere Gegenkaiser standen auf, und Constan- 
tius hatte genug zu thun die Perser in Schranken zu halten, da 
ward endlich Julian, ein Brudersfohn Constantins, der sich schon 
als Beschützer Galliens gegen die Deutschen ausgezeichnet, in Paris 
von seinem Heere zum Kaiser ausgerufen; Constantius starb 361, 
als er im Begriff war gegen Julian-zu ziehen. Dieser, obwohl 
man ihm Talente und manche glänzende Eigenschaften nicht ab¬ 
sprechen kann, entehrte dennoch den Namen eines Philosophen, 
wonach er strebte, durch ungerechte Verfolgung der Christen; ver¬ 
gebens suchte er, der selbst abergläubisch im höchsten Grade war, 
das Heidenthum wieder einzuführen und neu zu beleben; er hat 
damit nichts anders als den Namen des Abtrünnigen (Apostata) 
erworben. In einem großen Kriege gegen die Perser, den er an¬ 
fangs glücklich, doch nicht ohne Grausamkeit führte, ward er 
durch einen Pfeilschuß tödtlich verwundet und starb 363. Sein 
vom Heere ernannter Nachfolger Jovianus schloß Frieden und 
starb schon im folgenden Jahre. Valentinian, der auch seinen 
Bruder Valens zum Mitkaifer ernannt, hatte Zeitlebens gegen 
die Deutschen zu kämpfen, während Valens den Orient behaup¬ 
tete. Dem 375 gestorbenen Valentinian folgten seine beiden 
Söhne Gratianus und Valentinian II., für welche cher tapfere 
Lheodosius glücklich gegen die Barbaren focht. Nie war der An¬ 
drang östlicher und nordischer Volker stärker gewesen, und die Er¬ 
scheinung eines bis dahin unbekannten Volkes, mongolischen Ge- 
fchlechts, der Hunnen, welche das Innere Asiens bis nach China 
beunruhigt hatten, an der Wolga 374, trieb andre Völker, be¬ 
sonders die Gothen, von dem Don an und über die Donau. Va¬ 
lens, der sie hinterlistig behandelt, als sie Schutz bei ihm gesucht, 
ward von ihnen in der Schlacht bei Adrianopel 378 erschlagen 
und ganz Thrazien bis an die Mauern von Constantinopel ver¬ 
wüstet. Theodosius ward nun vom Gratian zum Kaiser ernannt 
und gegen sie geschickt; er endete auch diesen Krieg glücklich; die 
Gothen ließen sich in Thrazien und Phrygien nieder. Gratian 
war indeß im Kampfe gegen Mapimus, der sich in Britannien er¬ 
hoben, getödtet; auch diesen vernichtete Theodosius und blieb 
nach Valentinians Tode und der Besiegung eines andern Gegners, 
des Eugenius, alleiniger Beherrscher des römischen Reichs. Ec 
suchte »die letzten Ueberbleibsel des Heidenthums auszurotten, ver¬ 
folgte die Heiden und nöthigte viele ihrer Sicherheit wegen sich auf
	        
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