Nordenskiöld: Kap Tscheljuskin. 313 
blößt war, während aus den Sprüngen verkrüppelte Blumengewächse, 
Flechten und Moose hervorsproßten. An einigen Stellen war der Boden 
jedoch mit einer aus Moosen, Flechten, Gras und Halbgras gebildeten 
Pflanzenmatte bedeckt, die den früher von mir in der Aktiniabai ange- 
troffenen glich; doch waren die Blumengewächse hier weniger zahlreich, 
die Moose verkrüppelter und weniger fruchttragend. Auch die Flechten- 
flora war, nach Dr. Almqvists Untersuchung, einförmig, obgleich häufig 
ganz üppig entwickelt. Am reichsten an Gewächsen war der äußerste 
Vorsprung der Landspitze. Es hatte beinahe das Aussehen, als ob viele 
Kap Tscheljuskin. 
der Gewächse des Taimurlandesl) versucht hätten, von hier aus weiter 
uach Norden zu wandern, dabei aber, als sie das Meer angetroffen, dort 
geblieben wären, außerstande, weiterzukommen, und nicht geneigt, 
wieder umzukehren. Hier fand nämlich Dr. Kjellman auf einem kleineu 
Gebiet beinahe alle Gewächse, welche die Umgebung zu bieten hatte. Die 
Flora bestand im ganzen nur aus 23 Arten unansehnlicher Blnmenge- 
wüchse, darunter 7 Arten dem Geschlechte der Saxisragen (Steinbrechs) 
an gehörig, eine schwefelgelbe Mohnart, allgemein in unseren Gürten gepflegt, 
und das sehr hübsche, vergißmeinnichtartige Eritricliium. Daß die Vege¬ 
tation hier an der Nordspitze Asiens mit einem harten Klima zn kämpfen 
1) Taimur oder Taimyr, die Halbinsel, deren nördlichste Spitze das Kap Tschel- 
juskin bildet.
	        
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