Full text: Lesebuch in Lebensbildern für Schulen (3)

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me er. Von der Oftsee kann man daher auf einem doppelten Wege 
nach der neuen Welt gelangen; man schifft entweder in dem großen 
Weltmeer immerfort gegen Osten, oder in dem atlantischen Meere im¬ 
merfort gegen Westen. Auf dem ersten Wege gelangt man an die 
Westküste, auf dem zweiten an die Oftküste von Amerika. 
Hoch im Norden beider Halbkugeln sehen wir das nördliche und 
tief im Süden das südliche Eismeer. In beiden schwimmen unge¬ 
heure Eisberge, die den Schiffern ihre Durchfahrt erschweren, und es 
ist daher noch feinem Seefahrer gelungen, diese Meere genau zu unter¬ 
suchen. Zwischen dem südlichen Eismeer und dem festen Lande auf 
der östlichen Halbkugel sehen wir noch ein ansehnliches Gewässer, man 
nennt es das indische Meer, von einem Lande, das im Norden die¬ 
ses Meeres liegt und schon in alten Zeiten unter dem Namen Indien 
bekannt war. Dieses Meer streckt drei große Meerbusen in das Fest¬ 
land hinein, westlich den arabischen Meerbusen, der von dem 
mittelländischen Meere nur durch die Landenge Suez getrennt 
wird, weiter gegen Osten den persischen Meerbusen, in welchen 
sich der Euphrat ergießt, und zuletzt den Meerbusen von Bengalen, 
der die Flüsse Ganges und Buremputer aufnimmt und Indien in 
zwei große Halbinseln scheidet. 
II. 
Auf der Westseite der östlichen Halbkugel sehen wir zuerst ein 
Gewässer, das mit mancherlei Einschnitten und Krümmungen tief in 
das Festland hineingeht. Das ist das mittelländische Meer, 
eigentlich ein Busen des großen atlantischen Meeres, mit dem es 
nur durch eine schmale Straße, die Meerenge von Gibraltar, 
zusammenhängt. Rund um dieses Gewässer liegen drei große Länder¬ 
massen, welche man Erd theile oder auch Welttheile genannt hat: 
im Norden Europa, welches wir bewohnen; im Süden Afrika, 
welches fast ganz vom Meer umgeben ist und nur durch einen schma¬ 
len Erdstrich, die Landenge von Suez, mit dem übrigen Feftlande 
zusammenhängt; östlich von beiden Asien, der größeste der drei Welt¬ 
theile, dessen nordöstliche Spitze noch in die westliche Halbkugel hinein- 
reicht. Im Süden von Asien benierkt man noch eine Menge größerer 
und kleinerer Inseln; die größeste derselben, Neu-Holl and, ist 
ungefähr so groß wie Europa und wird als ein besonderer Erdtheil 
angesehen. 
Einzele Theile des mittelländischen Meeres führen schon von Al¬ 
ters her verschiedene Namen. Der lange, aber schmale Meerbusen, 
den es in nordwestlicher Richtung aussendet, heißt das adriatische 
Meer; westlich von demselben liegt Italien, das, beinahe wie ein 
Stiefel gestaltet, sich tief in das mittelländische Meer hinein erstreckt; 
östlich liegt eine große Halbinsel, deren südlicher Theil das alte 
Griechenland ist. Wenn man aus dem adriatischen Meere um die 
Sudspitze von Griechenland, die Halbinsel Morea, herumschifft, so 
gelangt man in das Jnselmeer oder den griechischen Archipela¬ 
gus, ein Gewässer, das mit vielen kleinen Inseln gleichsam besäet ist. 
Lesebuch in Lebensbildern. 4. Aufl. ry\ 
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