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und Kleidung. Wie er daher in einem einfachen Rocke, eine Stutz- 
perücke auf oem Kopfe und einen Stock öon gemeinem Apfelholz tn 
der Hand, eintrat, lächelte man über den amerikanischen Spießbürger^ 
Aber wie schnell verwandelte sich der Spott in Bewunderung, als er 
zu sprechen anfing und die Rechte seines Vaterlandes mit der ruhigsten 
Klarheit auseinander fetzte. Als er später als Gesandter nach Paris 
geschickt wurde, saß er, der ehemalige Buchdrucker, nicht selten mit 
dem Könige am Tische. Besonders merkwürdig ist, wie dieser Mann 
es anfing, alle seine üblen Angewohnheiten und Fehler abzulegen. 
Mit aller Strenge beobachtete er sich selbst, um seine Fehler genau 
kennen zu lernen; er glaubte deren — wie viel meint ihr wohl? — 
dreizehn an sich zu entdecken. Ihr wundert euch über die große 
Zahl und seid überzeugt, nicht halb so viel zu besitzen? Aber lernt 
hieraus, daß sich selbst zu kennen, ein schweres Geschäft ist, und 
daß, je höher einer von sich selbst urtheilt, um so weniger er sich selbst 
kennt. Was that nun Franklin? Er machte sich folgende Tabelle und 
schrieb in die vordere Reihe die Namen der ihm, wie er wahrgenom¬ 
men, noch mehr oder weniger fehlenden Tugenden, darüber aber die 
Namen der sieben Wochentage. So nahm siäsis aus: 
S. 
M. 
D. 
M. 
D. 
F. 
S. 
1. 
Mäßigkeit ........ 
2. 
Schweigsamkeit 
4 
4~ 
+ 
4- 
3, 
Ordnung......... 
4 
-4- 
4- 
4~ 
4 
4- 
4. 
Entschlossenheit 
+ 
+ 
5. 
7. 
Sparsamkeit ....... 
+ 
4" 
Betriebsamkeit ...... 
4" 
Aufrichtigkeit 
4 
4- 
8. 
9. 
Gerechtigkeit ....... 
Mäßigung . 
10. 
Reinlichkeit........ 
11. 
Ruhe . 
— 
12. 
Enthaltsamkeit ...... 
13. 
Demuth . 
Jede Woche nahm er nun einen Fehler besonders vor und zeich¬ 
nete jeden Abend, wenn er gegen seinen Vorsatz gesündigt hatte, ein 
Kreuz ein; fand er aber nichts zu tadeln, so ließ er das Quadrat 
leer/ In der folgenden Woche schritt er zum folgenden Fehler, doch 
so, daß er die vorigen mit beachtete. Jedes Vierteljahr war er so mit 
der Tabelle zu Ende und fing dann wieder von vorn an; und jedes¬ 
mal wurden der Kreuzchen weniger, bis er zuletzt so Herr seiner 
Neigungen, und diese Tugenden ihm selbst so zur Gewohnheit gewor- 
j