Darauf wurde der Knabe mit einem Brette, worauf
stand: blutdürstiger Unmensch, an einen Pfahl auf dem
Markt gestellt und erhielt fünfzig Peitschenschläge, indem mau
ihm dabei sagte:
„Fühle hier, junger Mensch, nur etwas von den Schmer¬
zen, womit du eines deiner Mitgeschöpfe in seiner Todes¬
stunde martertest, und willst du dereinst in deiner Todes¬
stunde von dem Herrn aller Geschöpfe Barmherzigkeit hof¬
fen, so werde menschlicher!"
Diese Strafe hatte die heilsamsten Folgen. Die Knaben
in der Stadt pflegten sonst Maikäfer, junge Sperlinge, Frösche
u. s. w, zu martern, jetzt aber hörten alle diese Grausam¬
keiten auf.
Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes; aber das Herz des
Gottlosen ist unbarniherzig. (Spr. Sal. 12, 10.)
Zu den schädlichen und beschwerlichen Thieren ge¬
hören :
DicMäuse und Ratten. Sie haben vier Firste, eine.
graue Farbe, lange Schwänze, scharfe Zähne, mit denen
sie Kasten und Säcke durchnagen und Brot, Niehl, Gc-
traide, Bohnen, Lichte, Butter und Speck auffressen,
daher sie Nagethiere heißen, sie sind furchtsam. Man fängt
sie in Mäuse- und Nattenfallen durch eingehängten Speck,
oder läßt sie durch Katzen rvegfangen. Die Ratten sind
größer, gefräßiger und dreister, als die Mäuse und haben
einen langen kahlen Schwanz. Es giebt Haus- und
Wasserratten.
Die Fliegen und Mücken haben sechs Füße, Flü¬
gel und Einschnitte wie die Bienen, einen Rüssel, womit
sie ihre Nahrung zu sich nehmen und stechen. Sie be¬
schmutzen die Wäsche, Fenster, Spiegel, Bilder und sind
beschwerliche Thiere; dienen aber den Vögeln zur Nahrung
und verzehren »manche faulende Körper, deren Ausdünstun¬
gen die Luft verderben lvürden. Dian kann sie am Besten