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nehmen geneigt ist, so folgt daraus, daß es eine falsche Vorstellung
erwecken muß, wenn man solche Verpuffungen mit dem Namen Explosionen
bezeichnet.
Die folgende Zusammenstellung zeigt die Ergebnisse einer Reihe von
Versuchen, die der Engländer Dugald Clerk mit Leuchtgas angestellt hat,
und aus denen der bei der Verbrennung eutstehende höchste Druck, die
Zeitdauer der Verbrennung, sowie die (rechnerisch bestimmte) höchste
Temperatur während der Verpuffung ersichtlich ist.
——
Gemisch.
Raumteile
Gas.
Raumteile
Luft.
höchster Druck
in
atm. üÜberdruck.
5,60
6,37
6,30
42
28
Zeitdauer
der
Verpuffung:
Sekunden.
0, 16
0 0bh
004
024
0.45
Verpuffungs⸗
temperatur:
Grad Celsius.
1595
1812
1792
1203
806
Hier würde also die Mischung 1 zu 5 dem oben erwähnten stärksten
Gasgemisch entsprechen, da sich bei dieser Mischung der stärkste Druck,
die höchste Temperatur, sowie aͤnnähernd die kürzeste Zeitdauer der Ver—
puffung ergibt. Man sieht auch, daß bei der Verpuffung des schwächsten
Gasgemischs von einer „Explosion“ nicht mehr gut gesprochen werden
kann, ja es ergibt sich geradezu, daß eine derartige Verpuffung in einer
Gasmaschine gar nicht mehr verwendet werden könnte, da hier der Kolben
in der Regel eine so hohe Geschwindigkeit besitzt, daß er seinen Hub
beendet haben würde, lauge bevor die Verpuffung vorüber wäre.
Die letzte Spalte der kleinen Tafel zeigt aufs deutlichste, wie not—
wendig die Einrichtung einer künstlichen Abkühlung der Zylinderwandungen
aller Gasmaschinen ist. Es entstehen derartig hohe Temperaturen, daß
die Zylinderwandungen in kürzester Zeit zerstört sein müßten, wenn sie
nicht künstlich von außen gekühlt würden. In der Regel geschieht diese
Qühlung in der Weise, daß der Arbeitszylinder der Maschine von einem
Mantel umgeben ist und durch den zwischen Mantel und Zylinder entstehenden
Hohlraum Wasser in ununterbrochenem Strom hindurchgeleitet wird.
Freilich ist mit einer solchen Qühlung auch ein großer Wärmeverlust oder,
was ja damit gleichbedeutend ist, ein großer Verlust an Arbeitsvermögen
verbunden; aber gerade so, wie es bei der Dampfmaschine unmöglich ist,
die in dem Dampf enthaltene latente Wärme vollständig auszunutzen, und
der dadurch entstehende große Wärmeverlust mit in Kauf genommen werden
muß, ebenso ist auch die Zylinderkühlung bei den Gasmaschinen ein not—
dendiges Übel, dessen Herabminderung auf ein möglichst geringes Maß