Full text: Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten

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wobei Licht- und Wärmeentwicklung stattfindet. Daher ohne Luft 
(welche Sauerstoff mit enthält) kein Feuer brennen und kein Thier 
leben kann. (Berbindung des aus dem Blute scheidenden Kohlenstoffs 
mit Sauerstoff zu Kohlensäure.) 
25. Stickstoff, ohne Geruch, Geschmack und Farbe, macht fast 
4/s der gemeinen Luft aus, giebt mit Sauerstoff chemisch verbunden, die 
Salpetersäure, wird gewonnen, wenn man z. B. Spiritus rc. im abge¬ 
schloffenen Raume verbrennt, und ist nicht geschickt zur Erhaltung des 
Verbrennens und des thierischen Lebens. Düsteres Brennen der Lichter. 
26. Kohlensäure (fixe Luft), chemische Verbindung des Kohlen¬ 
stoffs mit Sauerstoff, bildet sich beim Verbrennen des Kohlenstoffs, 
bei der Gährung von Pflanzenstoffen (Wein, Bier, Aepfelwein re.), 
entwickelt sich aus glühenden Kalksteinen, aus Kreide, wenn Schwefel¬ 
säure darauf gebracht wird re., ist schwerer, als atmospärische Luft, 
giebt dem Biere und Weine die Schärfe. Schalwerden. Gefahren in 
Kellern und Bergwerken (Schwaden, böse Wetter). Lichter verlöschen, 
Thiere und Menschen sterben. Hundsgrotte bei Neapel.— Gesundbrunnen. 
27. Wofferstoffgas (brennbare Luft, Hydrogen), Bestandtheil des 
Waffers und vieler anderer Körper, wird künstlich gewonnen, wenn man 
Eisenfeilspäne mit Waffer und etwas Schwefelsäure übergießt. Es 
läßt sich entzünden und verbindet sich dabei chemisch mit Sauerstoff zu 
Waffer. Knallgas. Mit Kohlenstoff chemisch verbunden giebt es das 
Kohlenwasserstoffgas (Leuchtgas). Gasbeleuchtung.— Brennende Quellen, 
Geldbrennen, Irrlichter (phosphorhaltiges Wafferstoffgas), feurige Er¬ 
scheinungen in der Luft (entzündete Dünste) rc. — Wasserstoffgas ist 
12 — 13 mal leichter, als atmospärische Luft. Luftballon. Gebrüder 
Montgolfier 1783, Professor Charles, Blanchard. Ballast, Klappen, 
Fallschirm. 
28. Schalk. Das Hauptmittel der Fortpflanzung des Schalles ist 
die Luft. Ein durch Schlagen, Stoßen rc. in zitternde (vibrirende) 
Bewegung gesetzter Körper theilt diese Bewegung der ihn umgebenden 
Luft mit, welche sie wellenartig bis an unser Ohr fortpflanzt. Noth¬ 
wendigkeit der Elasticität schallender Körper. Dämpfer. — Verschiedene 
Arten des Schalles. Klang, Ton. Die Höhe des Tons ist abhängig 
von der Menge der Schwingungen, die der schallende Körper in einer 
gewissen Zeit macht. Saiten schwingen um so schneller, geben daher 
einen um so höhern Ton, je kürzer, je gespannter und je dünner sie 
sind. Intervalle. Das Verhältniß der Schwingungen wie I : 2 giebt 
die Oktave, 2:3 die Quinte, 3:4 die Quarte, 4:5 die große Terz, 
5:6 die kleine Terz, 3:5 die große Sexte, 5:8 die kleine Sexte, 
8:15 die große Septime, 9:16 die kleine Septime. Der tiefste hör¬ 
bare Ton wird ungefähr durch 30, der höchste durch etwa 8000 
Schwingungen in einer Sekunde hervorgebracht. Vibrirende Bewegung 
der Luftsäule in Blasinstrumenten. Verkürzung und Verlängerung 
dieser Säule mittels Klappen. — Die Stärke des Schalles nimmt ab, 
wie die Quadratzahlen der Entfernung vom schallenden Körper zuneh¬ 
men. Schalljtrahlen. Je mehr Schallstrahlen das Ohr treffen, desto 
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