4g) Ein sinnreicher und berühmter Naturgelehrter
(Linne") dachte sich eine große Insel unter dem Aeqna--
tor, und in der Mitte derselben ein hohes Gebirge.
Längs dem Boden der Ebene und am Gestade des Mee¬
res emsproßten dem heißen Boden mancherlei Palmen
und andere Erzeugnisse des heißesten Erdstrichs; der
Tiger von Bengalen, der Löwe Afrikas, der Elephant,
der Termite u. s. w. So wie man gegen das Gebirge
hinauf stiege, zeigten sich die Erzeugnisse, erst, der min¬
der heißen Lander, und sodann des gemäßigten Erdgür-
tcls, und auf den obersten Gegenden des Gebirges hät¬
ten die Thiere und Pflanzen der kalten Himmelsgegen¬
den, das Eleulhier, das Rennthier mit seinem Moose,
das Löffelkraut, die verschiedenen Arten Strauchbecren,
das Schneehuhn, und jedes Erzcugniß der Polargegen-
den ihren Platz. — Freilich sind das nur Gedanken-
spiele, jedoch aber sehr lehrreiche.
5o) Das Klima unter dem Aequator und in den
angränzenden Gegenden ist dem in der Nähe der Pole am
entgegengesetztesten und beide sind am weitesten von ein¬
ander verschieden.
Der ewige schwermüthig lange Winter der Polarge¬
genden ist selbst noch in der Beschreibung furchtbar. Der
längste Tag des nördlichsten Norwegens beträgt
2-Z Monat, und eben so lange währt die längste Nacht.
In den nördlichsten Gegenden Schwedens ist der eine wie
die andere nur einen halben Monat kürzer. Man er¬
achtet hieraus leicht, wie es mit dem Klima der nördlich-