Full text: Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht

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sonst, ein saures Gesicht darüber, daß ich nach eige- 
nen Ansichten gearbeitet habe, denn das Treue gesellt 
sich als verwandte oder vielmehr gleiche Natur gewiß 
zu dem Treuen, wiewohl es von der einen und der 
andern Seite nicht an Mangeln und Gebrechen feh- 
len kann, die der Billige um so lieber nachsieht, je 
mehr er der Einsichtige ist. — Es ist ja Alles 
Menschenwerk! , w . 
,/Zu schwer! zu schwer! ist doch Manches für 
Manche!" Für Manche gewiß! aber auch wieder 
für Manche »st wohl Manches fast zu leicht. Das 
^ kommt auf Kopf und Sinn an! — Merket! 
daß hier nichts für A. B. E- und Leseschülcr hat ge¬ 
reicht werden sollen, denn diese haben ihr Buch — 
sondern für Kinder, die ein hübsches Stück vorwärts 
sind, und, an der Grenze des Jugendalters, bald in 
Welt und Leben eintreten sollen oder wollen — wie 
für die, die der Kenntniß und dem Geist nach, mit 
denselben, wiewohl mehrere Jahre jünger, auf glei¬ 
cher Stufe stehn! — 'leberseht nicht, daß, was 
10,000 getarnt haben, auch zehnhundert lernen kön¬ 
nen! Merket, und fraget, ob die Kinder gewisser 
Stände und Klassen, denen aus höher» Standen 
schon von Geburt an, an Kopf und Talent nach¬ 
stehen? — und ob Ihr (leider geschieht eö ja oft 
genug, nicht etwa nur im Leben, sondern in 
Büchern!) wie nach Kasten die erwachsene Welt ab. 
gesondert ist, auch die aufblühende heranwachsende 
absondern müßt — damit der einen nicht an Lehre 
und Unterricht zu Theil werde, was die andere aus-
	        
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