Lieder.
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Du Gütiger! ein Zeichen,
Don deiner holden Nabe,
Das mich erquicke, tröste.
Bis du im Blülhenkranze
Dich wieder offenbarest!'^
So fleht ich, und es schwiegen
Die Lüfte; kein Gesausel
Des zarten Laubes störte
Die feierliche Pause.
Schon hofft ich auf ein Zeichen)
Als mir ein süßer Schlummer
Die Äugen schloß; denn sehen
Sollt ichs im Traumgesichte.
Da schwebte vom Gewölbe
Der Obstdehangnen Zweige
Zu mir herab allmählig
Ein Glüthinblatt, sich drehend
In mannigfaltgen Kreisen;
Es schien, gleich einer Muschel,
Den kleinsten aller Götter
In seinem Schc-ß zu fragen.
Ich wagt es kaum, die Händß
Entgegen ihm zu heben;
Doch näher kams uno naher,
Alö ließ es gern sich haschen.
Ich wollte — plötzüch schwand es.
Halb wachend, halb im Traume,
Blickt ich ihm nach mit Seufzen.
Ihr Heilgen grünen Schatten^
Du schaudervolle Stille,
Du süßer Traum, von oben
Gesandt! O weichet nimmer
Aus meiner Seele; tröstet
Mich in den schwülen Tagen
Des Lebens; laßt mich wieder
Das, von den stillen Wipfeln
Herabgeflehte Blättchen
Im