Die einzelnen europäischen Staaten. AZH
feit aus dem gelobten Lande holte. Von Pisa führt
ein 16 M. langer Kanal, den man zur Austrocknung
der Sümpfe ziehn ließ, nach dem von Kanälen durch¬
schnittenen Livorno»/ einer reichen Handelsst. mit
einem. Freyhafender durch einen 600 Schritt lan¬
gen,. in das Meer gebauten Damm gegen Winde
gesichert, wird. Kaufleute aus allen Völkern, finden
sich hier zusammen. Die Türken, die hiev leben,,
haben eine Moschee, obwohl den Protestanten nicht
gestattet ist, hier öffentlichen Gottesdienst zn halten. —-
Zu Toscana gehört die Insel Elba, welche durch
die Straße von Piombino von dem festen Lande
getrennt ist. Sie hat in ihren Gebirgen Eisen, Bley
und Schwefel, und wurde- 1^14 dem Kaiser Napo¬
leon zum Aufenthaltsorte angewiesen
Im Osten und Süden wird Toscana von dem
7. Kirchenstaate (750 UM.),
begrenzt. Der Regent des Landes ist der Pabst,
jetzt Pius VH. Auch der Kirchenstaat ist von dev
Natur reich gesegnet; aber trotz- der Fruchtbarkeit
der blühenden Ihäler, welche die Appenninen bilden,
erntet man nicht einmal das nöthige Getraide, trotz
des Fischreichthums, wodurch sich die Küsten aus¬
zeichnen, muß man zur Fastenzeit Fische von Frem¬
den zukaufen, weil man sich der Seeräuber wegen
nicht auf das Meer wagt. Woher kommt dieß?
Weil die päbstliche Regierung nichts thut, Kunststeiß
und Betriebsamkeit zu befördern. Weiß sie doch nicht
einmal, Sicherheit im Lande zu erhalten. Räuber¬
banden, die Banditen» dmchziehn es, und nicht
selten schließt die Regierung, statt siezn strafen, mit
den kühnen Anführern derselben Vertrage. Niemand
kann ohne Waffen und ohne Bedeckung reisen, und
oft gewahrt auch diese keine hinlängliche Sicherheit.
Die meisten der Cinw. sind sehr arm» weil sie von
Natur träge sind, und weit häufige Festtage stets
die Arbeitstage unterbrechen. In keinem Lande giebt
es mehr Bettler, als hier. —