Full text: Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte (Theil 1)

D i e Erde. 
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und Farben, und aus ihnen strömen die aufgestiege¬ 
nen Dünste als Regen wieder auf die Erde herab. 
Fallt dieser in kleinen Tropfen, so nennen wir ihn 
Staubregen, fallt er in großem Tropfen, Platz¬ 
regen; folgen endlich die Tropfen so schnell auf¬ 
einander, daß sie einen Wasserstrahl zu bilden schei¬ 
nen, so entsteht ein Wolkenbruch, durch welchen 
nicht selten schreckliche Überschwemmungen ange¬ 
richtet werden. Der Regen wird befördert durch 
die Gewitter. Eine überaus feine Materie, welche 
wir auch in andern Körpern wahrnehmen, die Elek¬ 
trizität ist nämlich auch in den Wolken verbrei¬ 
tet und wird auch in diesen durch das Zusammen- 
reiben derselben entwickelt und gesammelt, so daß 
sie sichtbar in einen starken Strahle ausströmt und 
die Lust durchschneidet. Eben diesen Strahl nen¬ 
nen wir den Blitz, der mit unglaublicher Schnel¬ 
ligkeit die Wolken auseinander reißt und zwischen 
ihnen hinfahrt. Das Auseinander- und Zusammen¬ 
fahren der Luft bewirkt den Donner, auf eine 
ähnliche Weise, wie man bey dem Schwingen einer 
Peitsche einen Knall (ein Klatschen) hört. Die Ge¬ 
witter sieht und hört man meistens nur in einem 
kleinen Landstriche. Sie ziehn von einem Orte zu 
dem andern, in der Regel gegen den Wind. Berge 
ziehn Gewitterwolken an und halten sie fest, eben 
so hohe Gegenstände, Thürme, Bäume und alle 
Metalle, wcßhalb es eben gefährlich ist, bey einem 
Gewitter unter einen Baum zu treten. 
Gewitter thun oft vielen Schaden: nicht selten 
tobtet der Blitz Menschen und Thiere, nicht selten 
zündet er unsere Wohnungen an. Bey weiten 
größer aber ist der Nutzen der Gewitter. Eines 
davon ist eben erwähnt, und ich brauche euch l. K. 
deßhalb hier nur noch daran zu erinnern, wie frisch 
und kühl es nach einem Gewrtter wird, wie alle 
Pflanzen, welche in der Sommerhitze schon welkten, 
frischer und grüner nach demselben daftehn, wie es 
die Lust von schädlichen Dünsten reinigt und da» 
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