fullscreen: Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte

64 Von der Schlacht bei Chäronea bis zur Unterwerfung Griechenl. durch die Römer. 
tochter, trug bei Festen die prunkenden Gewänder der orientalischen Herrscher und 
ließ sich nach morgenländischer Sitte kniefällig huldigen. Dadurch entstand in 
seinem Heere die größte Erbitterung (vgl. S. 35), welche zu Verschwörungen 
gegen den König führte. Dieser schritt mit aller Strenge ein. Einen Sohn des 
Parmenio ließ er öffentlich hinrichten, den Parmenio selbst, um Aufsehen zu 
vermeiden, heimlich aus dem Wege räumen. Bei einem Gastmahle tötete er seinen 
Freund und Lebensretter Klitus, der durch das Lob seines Vaters Philipp und 
des Parmenio seinen Zorn gereizt hatte. Mit den Worten: „So fahre hin zu 
Philipp und Parmenio!" durchbohrte er ihn mit einer Lanze. 
c) Ter Feldzug nach Indien (327). Von diesen Bluttaten lenkte 
Alexander den Blick seines Heeres auf die Eroberung Indiens, das 
wegen seiner Fruchtbarkeit, seiner feinen Gewürze, kostbaren Edelsteine und 
seltenen Tiere als Wunderland gepriesen wurde. Durch Aushebung 
in den eroberten Ländern waren feine Streitkräfte auf 120 000 Mann 
gewachsen. Er drang über den Indus in das Fünf stromland (das 
Gebiet der fünf Nebenflüsse des Indus) ein, besiegte den König Perus, 
dessen Hauptstärke in seinen Elefanten lag. und nahm ihn gefangen. Auf 
die Frage, wie er behandelt zu werden wünsche, erwiderte der Fürst: 
„Königlich." Die stolze Antwort gefiel dem Alexander, und er ließ ihm 
fein Land unter mazedonischer Oberhoheit. Als der unermüdliche Eroberer 
nun auch noch den Marsch nach der üppigen Ebene des Ganges an¬ 
treten wollte, weigerten sich feine Soldaten weiterzuziehen. Nachdem er 
zum Andenken zwölf turmhohe Altare errichtet hatte, trat er den Rück¬ 
weg an (326). 
d) Tie Rückkehr nach Susa. Alexander fuhr mit der Flotte den 
Indus bis zu dessen Mündung hinab. Von hier zog er zu Lande durch 
die Sandwüsten von Gedrofien (Belutschistan). 60 Tage lang teilte 
er alle Leiden seines Heeres; den in einem Helme dargereichten Trunk soll 
er vor den Augen feiner dürstenden Krieger ausgeschüttet haben, weil er 
keine Bequemlichkeit vor dem gemeinen Soldaten voraushaben wollte. In 
Susa angekommen, feierte er feine Hochzeit mit einer Tochter 
des Darius. Ebenso heirateten auf feinen Wunsch viele feiner Offiziere, 
Beamten und Soldaten asiatische Frauen. 
e) Alexanders Regierungstätigkeit und fein Tod in Babylon. Der 
Plan Alexanders war, Griechen, Mazedonier und Orientalen zu einem 
Volke zu verschmelzen. Das einigende Band sollte außer der Person 
des Königs die griechische Sprache und Bildung sein. Durch 
jene Zwischenheiraten, durch die Veranstaltung von griechischen Festen und 
Spielen und die Gründung von Städten, welche mit griechischen Ansiedlern 
bevölkert wurden, breitete sich das Griechentum in Vorderasien aus. 
Wesentlich trug auch noch der Handel dazu bei. der zum großen Teil in
	        
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