Full text: Realienbuch für Stadt- und Landschulen

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Fallbewegung. Läßt man einen Stein aus der Hand zur Erde 
fallen, so macht er kaum einen Eindruck. Fällt aber derselbe Stein hoch 
oben vom Turme, so schlägt er ein Loch in die Erde. Der Stein ist 
derselbe, aber die Fallhöhen sind verschieden und damit auch die 
Wirkungen. Die Wirkung eines Körpers, der frei fällt, nimmt mit der 
Höhe des Falles zu. Wirst man einen Stein gegen ein Brett, so prallt 
er zurück. Eine Büchsenkugel aber durchschlägt das Brett. Die Geschwindig- 
keiten der Körper sind ungleich und darum auch ihre Wirkungen. Je 
größer die Wirkung eines sich bewegenden Körpers ist, desto größer ist 
auch seine Geschwindigkeit. Da nun ein ans größerer Höhe fallender 
Stein eine größere Wirkung ausübt als ein aus geringerer Höhe 
kommender, so muß seine Geschwindigkeit stetig zunehmen. Es ergiebt 
sich das Gesetz, daß jeder frei fallende Körper mit zu¬ 
nehm e n d er G e s ch wi n d i g keit sich bewegt. Durch Versuche 
ist festgestellt, daß ein fallender Körper in der ersten Sekunde eine Ge¬ 
schwindigkeit von 10 m besitzt. Mit dieser Geschwindigkeit tritt er in 
die zweite Sekunde ein, und nach dem Beharrungsgesetz würde er bei 
dieser Geschwindigkeit bleiben. Aber die Anziehungskraft der Erde oder 
die Schwerkraft wirkt aus ihn so ein, daß er am Ende der zweiten 
Sekunde mit einer Geschwindigkeit von 20 m fällt, am Ende der dritten 
mit 30 rn u. s. f. 
Fallgesetze. 
Die Geschwindigkeit am Ende der 1. Sek. betrügt 10 m = 1.10 
' 2 20 „ = 2.10 
3 30 „ = 3.10 
„ ,i „ „ „ 4. „ „ 40 „ — 4.10 
li. s. W. 
Die Endgeschwindigkeiten wachsen wie die Fall- 
zeiten. Die Strecke oder der Raum, den ein Körper durchfällt, be¬ 
trägt, wie man festgestellt hat. 
in der 1. Sekunde 
5 m 
15 „ 
25 „ 
35 „ 
— 1.5m 
= 3.5 „ 
-- 5.5 „ 
----- 7.5 
u. s. w. 
Die F a l l r ä u m e der einzelnen Sekunden wachsen 
wie die ungeraden Zahlen. 
Aus den Fallräumen der einzelnen Sekunden läßt sich der Ge¬ 
samtweg, den ein fallender Körper nach jeder Sekunde zurückgelegt hat, 
berechnen. Dieser Gesamtweg beträgt: 
für die 1. Sek. 5 m = 1.5 m 
„ „ 2. „ 5 m -f- 15 m = 20 m = 4.5 m 
„ „ 3. „ 5 m 15 m -f- 25 m = 45 m — 9.5 m 
„ „ 4. „ 5 m 4 15 m -j- 25 m -f 35 m = 80 m = 16.5 m 
il. s. W. 
Die GesamtWege wachsen wie die Quadratzahlen 
der Fallzeiten.
	        
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