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ihr int Mittelmeere vorbeigesegelt und erblickte sie erst ant 1. August in der Bucht
von Abukir, griff sie sogleich au, zerstörte sie, und die französische Armee in Aegypten
war von Frankreich abgeschnitten. Ein Zug Bonaparte's nach Syrien 1799 mißlingt,
weil durch Mitwirkung des kühnen englischen Commodore Sydney Smith und des
französischen Emigrirten Philippeaur die Türken seinen Angriff auf St. Jean d'
Acre (Accon, Ptolemais) abschlagen und ihn dadurch zum Rückzug nöthigen.
In Europa war indeß die Lage der Dinge geändert worden. Oesterreich
konnte die Umgriffe der Franzosen ganz in seiner Nahe unmöglich dulden; Kaiser
Paul von Rußland (seit 1796) entschloß sich zu thätiger Theilnahme an dem Kriege
gegen dieselben, England, die Türkei, der Papst und Neapel traten bei; der junge
König Friedrich Wilhelm III. scheuete jedoch den Krieg, und die Franzosen behandelten
Preußett mit vieler Rücksicht. Der Krieg brach von neuem aus, die Sicherung aller
Länder der Verbündeten war Hauptartikel der Verträge, so auch der Türkei-—ein
Drittel von Deutschland hatte man freilich aufgegebeit!
Mit großen Erwartungen hatten die Directoren in Paris den Feldzug begin¬
nen lassen, fürchterlich sollten sie enttäuscht werden. Erzherzog Karl, welcher in Süd¬
deutschland befehligte, schlug den General Jourdan, der bis Schtvaben vorgedrun¬
gen war, den 21. März bei Ostrach, den 25. bei Stockach dermaßen, daß dieser sich
eiligst über den Rhein zurückziehen mußte, wandte sich dann gegen Massena, schlug
ihn den 27. Mai und 4. Juni bei Winterthur und Zürich, entriß ihm den westlichen
Theil der Schweiz, und bot so der Armee in Italien die Hand. Hier hatte der
österreichische Feldherr Kray bett General Scherer bei Verona und Magnano besiegt,
daß er sein aufgelöstes Heer Moreau überließ. Da kam im April der alte, kühne,
originelle russische Feldmarschall Suwarow, der Türken- und Polenbefieger, in Ita¬
lien an, und erhielt vom Kaiser Franz auch den Oberbefehl über die Oesterrei¬
cher mit umfassender Gewalt. Suwarow, von wenig Worten, aber Mann der
That, griff sogleich mit seinen Russen, die ihm blindlings folgten, obgleich er sie un¬
gestüm ins Feuer trieb, den General Moreau den 27. April bei Casiano an, schlug
ihn, zog am folgenden Tage in Mailand ein, die cisalpinische Republik war ge¬
sprengt, Nord-Italien Oesterreich wieder gewonnen. Macdonald, der in Unter-
Italien von den Calabresen bedrängt war, zog zur Vereinigung mit Moreau herbei,
wurde aber in dreitägiger Schlacht an der Trebia bei Piaeenza, 17 — 19. Juni, fast
vernichtet, in der blutigen Schlacht bei Novi, den 15. August, verlor Joubert Schlacht
und Leben, der Thron von Neapel wurde wieder aufgerichtet und der Papst ver¬
dankte seine Wiedereinsetzung den ketzerischen Engländern, den schismatischen Russen
und den ungläubigen Türken. Die Städte Mantua, Alessandrien und andere Fe¬
stungen fielen nach einander, nur Genua blieb noch den Franzosen von ganz Italien
übrig. Der erfreute Kaiser Paul ernannte seinen Suwarow zum Fürsten Jtalinsky
und befahl, ihm kaiserliche Ehre zu beweisen.
Diese raschen und herrlichen Siege ließen einen ehrenvollen Frieden hoffen,
denn das Directorium verlor sein Ansehn, und die Franzosen waren unzufrieden,
daß der Krieg keine Beute gab; aber engherzige Politik und kaiserliche Laune machte
die glorreichen Thaten fruchtlos. Es schien bedenklich, daß Oesterreich die ganze
Schweiz gewinne; die österreichischen Feldherrn fanden dagegen Suwarows Ober¬
gewalt drückend; daher wurde beschlossen, die Russen sollten in der Schweiz,
und die Oesterreicher in-Italien und Deutschland allein kämpfen; darum mußte
der siegreiche Erzherzog, von dem man die schnelle Eroberung der Schtveiz erwar¬
tet hatte, Halt machen, und an den Rhein ziehen, 30,000 M. Russen unter Korsa-
kow in ihre Stellungen einrücken und Suwarow von Süden über die Alpen mit
ihm in Verbindung treten. Doch während dieser Veränderungen ersah Massena
sich die Gelegenheit, überfiel und schlug Korsakow im September bei Zürich, den