§ 8. Vertheilung von Land und Meer auf der 
Erdoberfläche. 
Ausdehnurgs- und Größenverhältnisse der Erdtheile. 
Unsere gewöhnlichen Planigloben stellen auf ebener Fläche die Ober- 
fläche zweier Halbkugeln der Erde dar, die wir uns mit dem Meridian 
von Ferro (s. § 6) durchschnitten denken. Betrachten wir auf dem Globus 
und auf den bildlichen Darstellungen der Planigloben diese beiden Erdhälften. 
Die von diesem Längengrade nach Westen sich ausbreitende Hälfte heißt die 
westliche Halbkugel (Hemisphäre), die nach Osten sich ausbreitende die 
östliche Halbkugel. Ein Blick auf die Erdkugel und die Planigloben lehrt 
uns, daß der größere Theil der Oberfläche, mehr als 2/3, vom Meere 
bedeckt ist, von den 9,261,000 geographischen Qu.-Meilen der ganzen Erd- 
oberfläche 6,798,000 Qu.-Meilen, und daß das Land sehr ungleich auf beiden 
Hälften vertheilt liegt. Auf der östlichen Hälfte liegen die Erdtheile: 
Asien, Europa und Afrika, die Alte Welt (warum?), nahe an einander 
gerückt, gewissermaßen einen Continent zusammen bildend, und isolirt der 
größte Theil, zumal der Continent von Australien; auf der westlichen nur 
Amerika, die Neue Welt, und der Rest von Australien. Welche Lage 
nach den Weltgegenden nehmen sie zu einander ein? Dagegen dehnt sich auf 
der Westhälfte der Große Oeean über den größten Theil der uugeheueru 
Fläche aus, im Süden in das südliche Eismeer übergehend, im Norden 
durch die Behringsstraße mit dem nördlichen Eismeere in Verbindung 
tretend. Das letztere bespült Nordamerika und auf der östlichen Hälfte 
welche Erdtheile? Das Atlantische Meer (zwischen welchen Erdtheilen?) 
steht in freier Verbindung mit dem nördlichen und dem südlichen Eismeere. 
Das südliche Eismeer finden wir auch auf der östlichen Halbkugel, ohne 
daß einer der Erdtheile ihm nahe träte; nördlich davon das Indische Meer, 
begrenzt von welchen Erdtheilen? Welche Lage haben die Meere zu einander 
und zu den Erdtheilen? 
Der Aequator theilt die Erde gleichfalls in zwei Halbkugeln, in eine 
nördliche und in eine südliche. Hier tritt uns der Gegensatz in der 
Vertheiluug von Land und Meer noch stärker entgegen. Die bei weitem 
größere Masse des Festlandes liegt auf der nördlichen Hemisphäre zusammen- 
gedrängt und breitet sich „in strahliger Divergenz", gegen S. „in pyramidal 
geformte Enden" sich zuspitzend, vom Nordpole nach Süden hin aus. Welche 
Erdtheile oder Theile derselben (nur nach den Weltgegenden zu bezeichnen) 
liegen auf der nördlichen? Welche Erdtheile oder Theile derselben auf der 
südlichen? 
Noch auffallender wird dieser Contrast, wenn wir uns einen größten 
Kreis, etwa durch die Mitte Südamerikas und durch Südasien hindurch legen, 
und so die Er>>e iu zwei neue Hemisphären theilen; alsdann liegt alles Fest- 
land, mit Ausnahme von Ausstralien und einigen Spitzen der Continente, 
auf der einen, und der bei weitem größere Theil der Oeean-Masse aus der 
andern Hälfte, und wir erhalten dann eine Festland-Hemisphnre und eine
	        
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