X. Die Schiffe und die Schifffahrt,
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Was nun die Einrichtung der Dampfschiffe betrifft, so ist es begreiflich, daß durch
eine Dampfmaschine leicht eine Reihe Ruder in Bewegung gesetzt werden könne, wie
etwa die auf den Galeeren, allein doch würden sich manche Schwierigkeiten, namentlich
wegen der Länge der Ruder, zumal auf kleineren Flüssen, entgegenstellen, und daher
wählte man als Ersatzmittel für die Ruder die Schaufelräder,, von denen an jeder der
beiden Seiten des Schiffs eins angebracht wird, entweder beide mit gemeinschaftlicher oder
jedes mit besonderer Are. In ersterem Falle werden sie durch einen Kolben in Bewe¬
gung gesetzt, in letzterem durch zwei, was unstreitig zweckmäßiger ist, weil bei der Drehung
des Schiffes ein Rad langsamer gehen muß, als das andere. Das Schiff selbst hat ein
oder mehrere Verdecke; die Dampfmaschine befindet sich in der Mitte und die großen
Schaufelräder sind außen an den Seiten des Schiffes, ziemlich in der Mitte der Schiffs¬
länge, doch etwas mehr nach vorn. Die obere Hälfte ist mit einem Bretermantel bedeckt,
die untere geht aber frei im Wasser und die Schaufeln wirken gleich Rudern. Zum Rauch¬
sange dient eine große blecherne Röhre, welche auf ähnliche Weise wie ein Mast befestigt
ist. An zwei Masten vor und hinter dem Rauchfange werden die Segel angebracht, um
bei günstigern Winde die Kraft der Maschine sparen zu können. Die Schaufelräder haben
bei den größeren Dampfschiffen 12—18 Fuß im Durchmesser, und jede Schaufel ist
3 — 4 Fuß breit, dabei übrigens schief gestellt, damit sie kein Wasser mit aufnimmt, was
die Bewegung erschweren würde.
Die Zeit der Erfindung der Dampfschiffe kann man bis auf das Jahr 1737 hinaus-