250 - XIII. Einige großartige Bauwerke der Vorzeit.
Fast alle Reisende Haben die schöne Arbeit dieses Kolosses bewundert; schade nur,
daß die Nase von rohen Barbaren verstümmelt worden ist. Denon bemerkt: „Trotz der
riesenhaften Verhältnisse sind die Umrisse doch rein und angenehm. Der Ausdruck des
Gesichts ist mild, anmuthig und ruhig, der Charakter ist afrikanisch; aber der Mund,
dessen Lippen dick sind, zeigt von einer wahrhaft bewundernswürdigen Zartheit in der
Ausführung. Die Kunst muß zur Zeit der Verfertigung dieses Denkmals auf einer hohen
Stufe gestanden haben."
116) Künstliche
Hügel in der Gestalt
von Pyramiden kom¬
men, wie wir oben
schon bemerkten, auch
in einigen Theilen von
Mejiko häufig vor; sie
wurden von den alten
Mejikanern vor ihrer
Unterjochung durch die
Spanier errichtet Und
dienten religiösen Zwek-
ken und alö Begräbniß-
plätze für die Könige
und Oberpriester. Die
Pyramide von
C h o l u l a (s. die
nebenstehende Abbild.)
gilt als die größte, äl¬
teste und berühmteste
dieser Denkmäler. Ihr
alter Name Teocatli
bedeutet das Haus der
Götter; die Spanier
nennen sie Monte Hecho
a Mano (der Berg von
Menschenhänden ge¬
macht). Von fern gese¬
hen, hat sie in der That
Aehnlichkeit mit einem
überwachsenen Hügel,
und in diesem ihren gegenwärtigen verfallenen Zustande erscheint sie auf unserer Abbildung.