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Pflanzenkunde.
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Familie der Rebengewächse.
Die echte Weinrebe (Bild 7).
1. Wie die Weinrebe sich emporklimmt und festhält. Bei hohem Alter
erreicht der Stamm nicht selten baumartige Stärke. Seine starke, tiefgehende
Wurzel läßt den Weinstock auch auf trockenem Standort gedeihen. Kalkboden
liebt er. Die Äste — Reben — bleiben aber immer schwach. Stamm und
Zweige sind mit graubrauner Rinde bedeckt, die sich am Stammholze in faserigen
Bändern ablöst. An den letztjährigen Trieben (Langtrieben oder Lotten) stehen
gablige Ranken, dalreben die Kurztriebe (Geize) mit nur zwei Blättern und
ohne Blüten. Mit Hilfe der Ranken klettert der Weinstock an Bäumen, Pfählen
und Spalieren empor. Die Ran¬
ken machen mit ihrem freien Ende
kreisende Bewegungen, um eine
Stütze zu suchen. Haben sie diese er¬
faßt, so wird sie von ihnen in mehr¬
fachen Windungen fest umschlungen.
Dann windet sich ihr unteres Ende
korkzieherartig auf, und auf diese
Weise wird die Rebe an die Stütze
herangezogen und von den Ranken,
die im Laufe der Zeit dicker werden
und verholzen, an ihr festgehalten.
Die Ranken sind also Klimmwerk¬
zeuge. Durch sie hebt die Rebe
ihren Stengel mit seinen Blättern
und seinen Blüten zum Licht empor.
Die Blätter bedürfen des Lichtes.
Denn das Licht ist nötig, damit in
ihnen sich Zucker bilde und alle die
Stosse, welche die Rebe zum Aufbau ihrer Teile, besonders aber zum Wachsen
und Entwickeln der Früchte braucht.
2. Blätter, Blüten und Früchte. Der Weinstock ist reich belaubt. Die
Blätter sind langgestielt, drei- oder fünflappig, am Rande gesägt und in der
Jugend wollig behaart. Die großen Blätter fügen sich mit den Lappen und
Buchten ineinander, damit jedem genügend Licht zuteil werde. Auch die langen
Stiele wenden durch Krtimmnngen ihres Grundes die Oberseite der Blattsläche
dem Lichte zu. Die Blüten sind klein, unscheinbar und zu Rispen, den „Trauben",
vereinigt. Der kurze, glockige Kelch ist fünszähnig, die gelbliche Krone fünf¬
blättrig. Da die Kronenblätter an der Spitze zusammenhaften, bilden sie eine
schützende Kappe über den fünf Staubblättern und dem Stempel. Wenn die
Staubblätter sich im warmen Sonnenschein strecken, so werfen sie die Krone ab
7. Weinrebe.
1 Blühender Zweig;
2 Samen, n Narbe des
Samenstiels; 3 Beere,
längsdurchschnitten.