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Kameel, der Steinbock und die Gemse in den hohen schweizer
Gebirgen; der schlanke Hirsch, mit seinem vielendigen Geweihe,
und das ihm ähnliche, aber etwas kleinere Reh; das Renn¬
thier im Norden, von der Gestalt eines Hirsches, und für die
Lappländer das, was die Kuh für uns ist ; die Giraffe in Afrika
mit einem langen Halse und viel längeren Vorder- als Hinter¬
füßen. Einige Thiere mit gespaltenen Hufen sind unge¬
heuer groß; z. B. der Elephant, und das Nashorn oder
Rhinozeros in Asien und Afrika. Der Elephant wird wohl
12 bis 15 Fuß hoch und eben so lang. Er hat einen langen
Rüffel, den er sehr geschickt zu allerhand Verrichtungen zu be¬
nutzen weiß, und seine beiden großen Eckzähne liefern uns
das Elfenbein. Das Nashorn ist fast so groß, wie der Ele¬
phant, hat eine ungewöhnlich dicke Haut, und über der Nase
ein in die Höhe stehendes, bewegliches und zwei Fuß langes
Horn. Einige Säugethiere haben Schwimmfüße, z. B.
der Biber, die Fischotter, der Seehund u. s. w. Der Biber
ist von der Größe eines mäßigen Hundes, hält sich an Flüssen
und Seen aus, und ist sehr geschickt im Bauen seiner Woh¬
nungen. Er nährt sich von Pflanzentheilen. Die Fischotter
hat Aehnlichkeit mit dem Biber, lebt in Höhlen, und nährt
sich von Fischen. Der Seehund findet sich in den nordischen
Gegenden aus Klippen und Eisschollen. Er wird gegessen,
und seine Haut wird als Pelzwerk benutzt. Andere Säuge¬
thiere leben beständig im-Wasser. Zu diesen gehören
der Wallfisch und der Narval oder Einhornfisch in den nörd¬
lichen Gewässern, der Pottfisch in dem südlichen Weltmeere,
und die Delphine in europäischen Meeren. Der Wallsisch
übertrifft alle andere Fische an Größe; er wird wohl 50 bis
60 Fuß lang. Von ihm erhalten wir Thran und Fischbein. Der
Narval oder Einhornfisch ist kleiner, als der Walisisch. Seine
Zähne werden wie Elfenbein benutzt. Weil er gewöhnlich
nur mit einem seiner großen Eckzechne angetroffen wird, so
hielt man diesen ehemals sür ein Horn, und daher rührt sein
Name. Der Pottfisch ist fast so groß, wie der Wallfisch. Die
Delphine sind viel kleiner. Eine Art derselben heißt Meer¬
schwein, weil ihr Kopf Aehnlichkeit mit einem Schweins¬
kopse hat.
2. V ü g c 1.
Die Vögel haben zwei Füsse, zwei Flügel, einen horn¬
artigen Schnabel, einen befiederten Körper, und legen
Eier, aus welchen ihre Jungen entstehen. Sie haben
dünne, zum Theil hohle und mit Luft angefüllte Knochen.
Aeussere Ohren mangeln ihnen. Die Beine und der