Full text: Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker (Abth. 3)

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mentlich bemerkt man im Winter drey Sterne von 
ungefähr gleicher Größe, welche in einer Linie, ziem¬ 
lich nahe neben einander stehen und von unsrem Volk 
der Jakobsstab genannt werden. Da sich schon 
die alten Völker unter den Sternen des Himmels, 
nach der wechselseitigen Stellung derselben, gewiffe 
Figuren von Thieren oder Menschen gedacht haben, 
wodurch sie die Bekanntschaft mit dem Sternenhim¬ 
mel sich erleichterten, betrachteten sie auch den Ja¬ 
kobsstab als den Gürtel einer großen, männlichen 
Figur, welche sie den Orion nannten und den sie 
sich als einen Kriegsmann vorstellten, unter dessen 
Gürtel man mehrere kleine Sterne am Schwerte, 
hoch und weit über demselben 2 große Sterne an 
den Schultern, eben so weit unter ihm 2 Sterne 
an Knie und Fuß erblickt. Ostwärts unter dem Orion 
glänzt der schönste, hellste Fixstern, der in dem für 
uns sichtbaren Gebiet des Himmelsgewölbes vorkommt: 
der große Hundsstern oder Sirius. Da dieser 
Stern, eben so wie das Bild des Orion und jenes 
des Stieres im Verlauf des Frühlings in der hellen 
Dämmrung des Abendhimmels verschwindet und erst 
in den Sommermonaten früh vor der Morgendämm¬ 
rung am östlichen Himmel wieder zum Vorschein 
kommt, hat hieran die heiße Zeit der Hunds tage 
ihren Namen bekommen. Die Alten wollten hiermit 
jene Tage des Sommers bezeichnen, in denen Sirius 
oder der Hundsstern gleich einem Morgensterne nahe 
vor der aufgehenden Sonne vorhergeht. 
Sternbilder der Sommerabende. 
§. 43. Wie die Abende der Wintermonate durch
	        
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