Full text: Naturgeschichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere und insbesondere des Menschen (Abth. 2)

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die Arbeitsbienen sind nicht größer als die Ho¬ 
nigzellen. Die Drohnenzellen sind um ein Drittheil 
größer. Die Zelle für die künftige Königinn aber 
zeichnet sich vor allen übrigen aus. Sie ist am 
Rande einer Wachsscheibe besonders erbaut, eyförmig 
rund, viel größer, als alle übrigen Zellen, und die 
Bienen verwenden wohl hundert sünfzigmal mehr 
Wachs dazu, als zu einer gemeinen Zelle. 
6. In jede dieser Zellen legt nun die Königinn 
ein Ey- Es ist nicht größer, als eine Nadelspitze. 
Von mehreren Bienen begleitet geht sie von Zelle zu 
Zelle, und schauet erst hinein, um zu sehen, ob die 
Zelle reinlich und gehörig bereitet sey. So legt sie 
an einem Frühlingsmorgen mehrere hundert Eyer. 
Ja sie kann es den Frühling und Sommer über auf 
40,000 bis 60,000 Eyer bringen. 
Aus jedem Ey kommt in zwey bis drey Tagen 
ein kleines Würmchen. Sogleich eilen die Bienen 
herbey, und füttern es. In Zeit von zehn Tagen 
ist das kleine Geschöpf ausgewachsen, und puppt sich 
ein. Die Bienen machen einen Deckel von Wachs 
über die Zelle, damit die Puppe nicht beunruhigt 
werden kann. Nach 21 bis 24 Tagen ist sie eine 
vollkommene Biene, und beißt sich durch den Deckel 
heraus. Die andern Bienen begrüßen sie freundlich, 
lecken sie ab und in wenigen Stunden arbeitet sie, 
wenn sie eine Arbeitsbiene ist, mit den übrigen als 
eine ausgelernte Künstlerinn. 
7. Die Brutzelle wird, sobald eine junge Biene 
sie verlassen hat, gereinigt, damit ein anderes Ey 
darin ausgebrütet werde. Ueberhaupt halten die Bie¬ 
nen ihre Wohnung äußerst reinlich. Jeder Unrath, 
Lehr- u. Lesebuch, ll. Abth. 8
	        
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