Full text: Naturgeschichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere und insbesondere des Menschen (Abth. 2)

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mit die Kronen der Könige und die geheiligten Ge- 
fässe in den Kirchen. 
16. Obwohl mancher Diamant für viele tau¬ 
send Thaler bezahlt wird, so ist ein ganz unansehn¬ 
licher, graubrauner Stein doch noch wegen seines 
Nutzens viel schätzbarer. Es ist dieß der Magnet, 
welcher freylich eigentlich ein Eisenerz ist, und de߬ 
halb zu den Metallen gehört. Dieser hat die wun¬ 
derbare Eigenschaft, daß er das Eisen anzieht und 
festhält, auch, wenn er frey schwebend an einem Fa¬ 
den aufgehängt wird, sich mit einem Ende immer 
nach Norden kehrt. 
17. „Warum dieser Stein von so großer Wich¬ 
tigkeit sey, sprach der Vater, will ich euch jetzt er¬ 
zählen. Das Eisen, das man damit bestreicht, er¬ 
hält die Eigenschaften des Steines, und man nennt 
es dann auch einen Magnet. Einen solchen Magnet, 
der wie ein kleines Hufeisen gestaltet ist, habe ich 
hier." Der Vater zeigte den Kindern, wie dieser 
Magnet das Eisen, zum Beyspiele Nähnadeln, an¬ 
ziehe, und wie ein kleiner Schlüssel daran hängen 
bleibe. Die Kinder hatten darüber große Freude. 
Hierauf zeigte ihnen der Vater einen Compas, ein 
Kästchen, ungefähr so groß, wie eine kleine, flache 
Tabaksdose. Er öffnete es, und sie sahen in der 
Mitte einen kleinen eisernen Pfeil, der sich, auf ei¬ 
nem Stifte schwebend, leicht im Kreise umher be¬ 
wegen ließ. Der Vater näherte das magnetische Ei¬ 
sen dem Kästchen, und die Nadel drehte sich bald 
rechts, bald links im Kreise. „Diesen kleinen Pfeil, 
der auch ein Magnet ist, sprach der Vater, nennt 
man die Magnetnadel." Er machte nun, nachdem
	        
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