Full text: Der südteutsche Schulfreund

258 
Meere zusammen; sonst ist er auf allen Seiten vom 
Meere umgeben. Die Lange dieses Erdtheils von Mor¬ 
gen gegen Abend beträgt 900, die Breite von Mittag 
gegen Mitternacht aber 1090 Meilen. Den Flächenraum 
schäzt man auf 530,000 Geviertemeileu und die Volks¬ 
zahl gegen 159 Millionen Seelen. 
Afrika ist um den vierten Theil kleiner als Asien, 
aber fast dreimal so groß als Europa. Es hat mehrere 
große Gebirge, unter denen der Atlas das größte ist. 
Nur drei Hauptflüffe hat dieser große Erdtheil: den Nil, 
den Senegal und den Chambra. Der größte Theil von 
Afrika liegt in dem heißen Himmelsstriche. Hier trifft man 
die größten Sandwüsten der Erde an, und auch hier 
weht jener gefährliche Wind, der in Asien Samum, hier 
aber Prester genannt wird. An den Küsten ist die Lust 
feucht, heiß und ungesund. Die nördlichste und südlichste 
Spize hat eine gemäßigte Luft. Afrika hat bloß Pro¬ 
dukte, welche eine große Wärme vertragen können, und 
von Thieren findet man hier Löwen, Panther und -an¬ 
dere Raubthiere, Elephanten, Kamecle, Affen, Papa¬ 
geien, Strauße, sehr viele Schlangen und Krokodille, 
Leoparden und andere. 
Uebrigens bringen die Gegenden, wo es nicht an 
Waffer fehlt, die köstlichsten Produkte des Pflanzenrei- 
ches, Getreide, besonders Waizen, Reis und Wein 
in Menge hervor. Im nördlichen Afrika gibt es sehr 
schöne Pferde, Schafe und Hornvieh. Gold hat Afrika 
in großer Menge. Die zahlreichsten Einwohner sind 
die Neger. Von den übrigen Nationen sind die be¬ 
kanntesten: die Kaffern und Hottentoten, welche die süd¬ 
liche Spize von Afrika bewohnen, und die Kopten, 
die Nachbaren der alten Aegyptier. Auf den nördlichen 
und östlichen Küsten haben sich die Araber sehr ausge¬ 
breitet. Auch viele Inden gibt es in Afrika. Die Ne¬ 
ger und die Hottentoten sind größtenteils Gözendiener 
oder Heiden, die Araber Muhametaner. In einigen 
Gegenden ist das Christenthum ausgebreitet. Die im¬ 
merwährende große Hize macht die Einwohner zur Träg¬ 
heit geneigt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.