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Meere zusammen; sonst ist er auf allen Seiten vom
Meere umgeben. Die Lange dieses Erdtheils von Mor¬
gen gegen Abend beträgt 900, die Breite von Mittag
gegen Mitternacht aber 1090 Meilen. Den Flächenraum
schäzt man auf 530,000 Geviertemeileu und die Volks¬
zahl gegen 159 Millionen Seelen.
Afrika ist um den vierten Theil kleiner als Asien,
aber fast dreimal so groß als Europa. Es hat mehrere
große Gebirge, unter denen der Atlas das größte ist.
Nur drei Hauptflüffe hat dieser große Erdtheil: den Nil,
den Senegal und den Chambra. Der größte Theil von
Afrika liegt in dem heißen Himmelsstriche. Hier trifft man
die größten Sandwüsten der Erde an, und auch hier
weht jener gefährliche Wind, der in Asien Samum, hier
aber Prester genannt wird. An den Küsten ist die Lust
feucht, heiß und ungesund. Die nördlichste und südlichste
Spize hat eine gemäßigte Luft. Afrika hat bloß Pro¬
dukte, welche eine große Wärme vertragen können, und
von Thieren findet man hier Löwen, Panther und -an¬
dere Raubthiere, Elephanten, Kamecle, Affen, Papa¬
geien, Strauße, sehr viele Schlangen und Krokodille,
Leoparden und andere.
Uebrigens bringen die Gegenden, wo es nicht an
Waffer fehlt, die köstlichsten Produkte des Pflanzenrei-
ches, Getreide, besonders Waizen, Reis und Wein
in Menge hervor. Im nördlichen Afrika gibt es sehr
schöne Pferde, Schafe und Hornvieh. Gold hat Afrika
in großer Menge. Die zahlreichsten Einwohner sind
die Neger. Von den übrigen Nationen sind die be¬
kanntesten: die Kaffern und Hottentoten, welche die süd¬
liche Spize von Afrika bewohnen, und die Kopten,
die Nachbaren der alten Aegyptier. Auf den nördlichen
und östlichen Küsten haben sich die Araber sehr ausge¬
breitet. Auch viele Inden gibt es in Afrika. Die Ne¬
ger und die Hottentoten sind größtenteils Gözendiener
oder Heiden, die Araber Muhametaner. In einigen
Gegenden ist das Christenthum ausgebreitet. Die im¬
merwährende große Hize macht die Einwohner zur Träg¬
heit geneigt.