fullscreen: Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen

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gewöhnlich ins Gelbe fallende Farbe, sondern auch einen moorich- 
ten und halbsalzen Geschmack hat. Wer nicht daran gewöhnt, 
dem bekommt eS selten gut. Zn den andern Marschdistricten 
bedient man sich des Fluß- und Regenwassers. Letzteres wird 
von den Wohlhabenden erst durch einen Sand- oder Tropfstein 
geläutert. So in Glückstadt und der Umgegend. 
Auch fehlt es Holstein nicht an einigen besonderen Quellen, z. B. 
an Quellen, die wenigstens zu einer Zeit als Heilquellen im Rufe 
standen. So sind bei Bramstedt drei verschiedene Mineralquellen, die 
ungefähr z Stunde östlich vom Flecken liegen. Die merkwürdigste ist 
die sogenannte Schwefelquelle, die zu drei verschiedenen Zeiten, 
1681, 1761 und 1809 auf kurze Zeit in wunderthätigcn Ruf kam. Die 
zweite Quelle ist der sogenannte Stahlbrunnen, dessen eisenhaltiges 
Wasser einige Heilkraft besitzen soll; die dritte ist eine Salzquelle, die 
von mineralischen Theilen größtentheils Kochsalz enthält. 
Die wichtigsten unter den hiesigen Mineralquellen sind die 
Oldesloer Salzquellen, deren erste Spur man in dem 
Moore auf dem Gute Tralau findet, woselbst vor reichlich 100 
Zähren auch eine Saline war. Rund herum in jenem Moore 
ist das Wasser salzig. Der hauptsächlichste Sammelplatz aller 
Salzquellen ist aber nahe bei Oldesloe, in dem Winkel, der 
durch den Zusammenfluß der Beste und Trave gebildet wird. 
Zm Ganzen ist der Gehalt dieser Salzquellen nur schwach, 
indem die stärkste Soole der Saline in 100 T Wasser nur circa 2£ 
T Salz enthält. Sicherlich ist die Quelle viel stärker, wenn sie 
so eben das Salzlager verlassen hat, weshalb man auch durch 
Bohrversuche Quellen von stärkerer Soole zu finden hofft. Die 
Entdeckung dieser Quellen fällt in das 12. Jahrhundert. Der 
Sage nach soll Heinrich der Löwe, der damals unter andern 
auch über das jetzige Lüneburg regierte, aus Furcht, daß durch 
die Benutzung dieser entdeckten Salzquelle dem Absätze des 
Lüneburger Salzes ein zu großer Abbruch geschehe, selbige zer¬ 
stört haben. Aber wie? 
166. Entstehung der Quellen. 
Zum Himmel steigen, vom Himmel 
Sinken im ewigen Wechsel die Wasser der künftigen Quelle. 
Regenschauer im Frühling, im Sommer des hohen Gewitters 
Dicht herstürzcnde Fluth und die weinenden Wolken des Herbstes 
Senden des Quells Urstoff in den Schoost der waldigen Berge. 
Auf den wolkenberührenden Alpen verweilet der Winter 
Ewig. Erstarrt liegt er im tiefen eisernen Schlafe 
Weit hinübergestreckt auf ihren unnahbaren FelShöhn.
	        
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