-) Das Lindungezeichen aber,, entweder bei
tzung der Wörter: z. B. der Lehr. Nähr-und Wehr-
stand; oder wo ein Wort am Ende der Zeile, aus Man¬
gel des Raums abgebrochen wird, oder wo man ein
Wort aus mehrern Wörtern zusammen setzet, u. w. dm.
Das Wiederholungszeichen (so eigentlich nur
zur Musik gehört) wild in verschiedenen Liedern ge¬
braucht, und bedeutet, daß die damit bezeichnete Zeile
oder Wort, noch einmal zu lesen, oder zu singen sey.
* öfters) Das Anmerkungszeichen (so auch wohl
mit Buchstaben oder Zahlen bezeichnet wird) gibt zu er¬
kennen, daß unten , am Fuße der Blattseite, oder aüch
wohl gleich nach dem ersten Absatz, eine Note, oder er¬
läuternde Anmerkung stehe- Zuweilen zeigt es auch
nur blos den Ort einer angeführten Stelle an; wobei
übrigens im Lesen selbst kein Unterschied zu machen ist.
Vom Lesen der Verse und Poesien.
Verse nennt man eine gebundene Rede, das ist,
eine solche Rede, welche, in allen ihren Zeilen, an eine
gewisse Zahl der Sylben, so gar auch in einem jeden Wort
an gleichlaufende, kurze und lauge Sylben gebunden ist.
Gemeiniglich reimet sich auch eine Zeile am Ende, mir
der andern oder dritten: das ist, sie haben entweder in
einer oder zwoen Sylben einen gleichlautenden Aüsgang;
weswegen sie auch Reimen genannt werden. Es gibt
aber auch ungereimte Verse, von mancherlei Art. Die
einzige Regel nun, um alle vorkommende Verse verständ¬
lich und angenehm zu lesen, ist folgende:
Man beobachte alle obige Leseregeln, auch beim Lesen
der Verse, aufs genaueste: behalte den natürlichen Ton
der Stimme bei; verändere dieselbe in den Wörtern, die
solches erfordern, auf die natürlichste Art; spreche alle
Wörter, nach allen ihren Sylben deutlich und ordentlich
aus, und halte das rechte Svlbenmaaß; setze auf die wich¬
tigern Wörter den gehörigen Nachdruck; richte sich nach
den Unterscheidungszeichen, — und vermeide folgende
entgegen gesetzte Fehler:
i) Man setze nicht den ganzen Nachdruck aufdie
Reimen.
B 2
2) Man