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und wer lasterhaft und unklug dabei ist, der ist, in allem 
Betrachte, der größte Thor, den man stch denken kann. 
Wenn ich recht Acht gebe, was für Arten von mensch¬ 
lichen Handlungen vor andern, von dem Gewissen gebtlli- 
get, oder aber mißbilliget werden: so werde ich finden, 
daß mein Gewissen da, wo es am richtigsten und unpar- 
theiischten urtheilt, gerade diejenigen Arten von Hand, 
lungen, Gesinnungen und Bemühungen am meisten an¬ 
preise , und mit dem vollkommensten Beifall kröne, durch 
welche, zu gleicher Zeit, so wohl unter meinen Mitmen¬ 
schen i mit denen tch lebe (und auch auf die Nachwelt 
noch), recht viel Gutes, und wahres, edles Vergnü¬ 
gen ausgebreitet, — als auch meine eigene, beßte, 
dauerhafteste, reineste, edelste Freude befördert 
wird; und daß es hingegen diejenigen von meinen Hand¬ 
lungen, Gesinnungen und Bemühungen am meisten ver¬ 
werfe und verdamme, welche die entgegen gefetzte 
Wirkung haben. — Ich will daher suchen, diese schöne 
und eben so gewisse als wichtige Lehre (die ich itzt schon 
ziemlich deutlich, wiewohl nur noch etwas in der Ferne, 
einsehen kann), immer besser zu verstehen, mir immer tie- 
ser einzuprägen, und beständig im Sinne gegenwärtig zu 
behalten: daß die genaueste Gewissenhaftigkeit 
eben auch zugleich die größte Rlugheit; und daß 
die strengste Rechtschaffenheit und aufrichtigste T u- 
g e n d zugleich auch das höchste und einzig wahre 
Glück des Menschen sey. 
Wer ist der größte Thor? — 
Welche Arten von Handlungen und Gesinnungen sind es, die 
von meinem Gewissen am meisten angepriesen, und mit sei¬ 
nem vollkommensten Beifall bekrönt werden? — Welche Gesinnun¬ 
gen und Handlungen aber verwirft und verdammt es am mei¬ 
sten? — Welche wichtige Lehre muß ich demnach immer besser zu 
verliehen und mir beständig zu vergegenwärtigen suchen? — 
VII.