fullscreen: Geschichte Deutschlands und Frankreichs (Theil 2, [Schülerband])

80 B. IV. Periode. Von dem Ausgange des Zwischenreiches 
in M a il and, nach dem Aussterben des männlichen Stam- 
kam den Nahmen der Hö ken. Diese Parteyung wirkte in den 
Niederlanden sehr fort. 
Wilhelm V. hinterließ diese Länder seinem Bruder Albert, 
und letzterer seinem Sohne Wilhelm VI., von welchem sie an 
dessen Tochter J. a c o b a kamen. Von ihrer Mutter Margaretha, 
einr b ur g undi \ < en Prinzessinn, genöthigt, heirathete 
sie in erster Ehe den burgundischen Prinzen I o h ann, und 
brachte ihre Länder an das (französische) Haus von Bu r- 
gun d. 
Der Stifter dieses Hauses war (1364) P h ilipp, der Kühne, 
der vierte Sohn des französischen Königs Jo h an n]I., der in 
der Schlacht bey Poitiers mit seinem Vater in englische Ge- 
fangensschaft gefallen war, und von ihm das Herzogthum Bur- 
gund für sich und seine Nachkommen mit der Würde des ersten 
Pairs von Frankreich erhielt, wozu er die- Grafschaften Flan- 
dern und Artois (1384) erheirathete. Sein; Bruder, Auton, 
erbte von feiner Großmutter Schwester, Johanna , das [Her- 
zogthum Brabant und Limburg, welches an seinen Sohn.! Jo- 
hann, den Gemahl der Gräfinn Jacoba von Holland überging. 
Ihm folgten in gerader Linie: (1404) Johann,’ der Un er- 
schr o > ene, welcher schon als Erbyrinz (1396) dem Könige 
Sigmund von Ungarn mit einer guten Anzahl burgundischer 
Truppen gegen die Türken zu Hülfe zogz aber in der Schlacht 
bey Nikopolis gefangen, und später in den französischen Unru- 
hen ermordet wurde (1410). Philipp, der Gute, welcher 
die Grafschaft Namür erkaufte, das Herzogthum Brabant und 
Limburg von seiném Vetter erbte, die Gräfinn Jacoba zur Ab- 
tretung von Hennegau, Holland und Seeland nöthigte, und das 
Herzogthum Luxemburg von der letzten Herzoginn Elisabeth erbte. 
Er schlug sich in dem damahligen französischen Thronstreite 
auf die Seite der Engländer, trat aber, nach dem Erscheinen der 
Jungfrau von Orleans, zur Partey des französischen Königs 
Carl v1I1. über, und erhielt in dem Friedensschlusse zu Ar- 
ras (1435) die französischen Städte und Grafschaften Macon, 
Auxerre und Bar an der Seine, für seine männlichen und 
w ei b lich en Erben; Peronne, Montdidier und Roye für seine 
männlichen Erben z endlich alle der Krone Frankreich zugehö- 
rigen Plätze und Herrschaften an der Somme, als: St. Quin-
	        
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