Full text: Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz

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verkaufte der Erzb. Philipp von Köln den damaligen Hof Et- 
verfeld an den Grafen Engelbert von Berg, welcher Edle 
damit belehnte, die von der Burg den Namen annahmen. 
So Hermann von Elverfeld, dessen Sohn und Nachfolger, 
der übermüthige Arnold, in einer Fehde mit der Abtei Essen 
ums Leben kam. Sein Sohn. Konrad lebte, wie sein Vater, 
mit dem Grafen von Berg in Fehde, wurde aber zum Va- 
salleueide gezwungen. Später verband sich dieses Geschlecht, 
welches jetzt noch im Märkischen fortblüht, mit dem Grafen 
von der Mark und zog gegen seinen Lehnsherrn, den Gra¬ 
fen von Berg, zu Felde, der es aber als wortbrüchige Va¬ 
sallen aus dem Lande vertrieb. Im Jahre 1262 wurde der 
an der Südseite der Wupper gelegene Theil des Ortes, Island 
genannt, durch eine Brücke mit dem nördl. Theile verbunden. 
Als am 14. März des Jahres 1398 Graf Dietrich von der 
Mark den Ort belagerte, wurde er von einem sächsischen Schü¬ 
tzen erschossen und in Hörde, unweit Dortmund, begraben. Her¬ 
zog Adolph I., als Graf seines Namens der Neunte von Berg, 
vereinigte die Herrschaft Elverfeld i. I. 1421 mit Berg. Da¬ 
mals war das dortige Schloß, von welchem im 17. Jahrh, noch 
Ueberreste vorhanden waren, eine der bedeutendsten Festen des 
Landes, von großem Umfange, und der Ort war mit Mauern 
umgeben, von denen die in der Nähe des Kurpfälzifchen Hofes 
gelegene Morianspforte noch herrührt. Im Jahre 1443 wurde 
die Herrschaft Elverfeld an Wilhelm von Nesselrode verpfändet. 
Am 3. Pfingsttage 1537 wurde fast der ganze Ort durch eine 
Feuersbrunst eingeäschert. 1581 wüthete in demselben die Pest, 
und von 1593 -99 wurde er durch den.Krieg sehr heimgesucht. 
1610 wurde Elverfeld zur Stadt erhoben. Im 30jährigen 
Kriege hatte dieselbe viel zu leiden, und am 22. Oktober 1632 
nahmen sie die Hessen ein, die die Neuburgische Besatzung zu 
Gefangenen machte und die Stadt theilweise plünderten. Ebenso 
wurde sie 1642 wiederholt ausgeplündert. Den 14: und 15. 
Jan. 1677 überschwemmte die Wupper, in Folge eines Eis¬ 
ganges, der die Brücke mit fortriß, fast die ganze Stadt, welche 
am 11. Febr. 1678 wiederum durch eine Feuersbrunst heimge¬ 
sucht wurde. Der Erbprinz Karl von Braunschweig überfiel 
darin am 5. Juni 1759 die Franzosen, die er größtentheils ge¬ 
fangen nahm. Im Jahre 1658 wurde die kath. Gem. wieder 
gegründet, die nach dem Plane des Herrn von Vagedes 1836 ihre 
neue Kirche vollendete. 1691 wurde die reform., 1745 die luth. 
Kirche und 1707 das alte, und 1831 nach dem Plane des 
Bauinspektors Cremer zu Aachen, das neue Rathhaus erbaut. 
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