Full text: Das vierte Schuljahr

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Isaak. Wie redet er Abraham an? Mein Vater. Wie mag bei diesen 
beiden Worten das Vaterherz geblutet haben; vielleicht hörte er zum 
letzten Male diese Bezeichnung, vielleicht ist es auch das letzte Mal. 
daß er sagen kann zu Isaak: Mein Sohn. Wonach erkundigt sich nun 
Isaak? Nach dem Opfertiere. Was ahnt er nicht? Daß er zum 
Opfer bestimmt ist. Welch eine Frage für das schwergeprüfte Vater¬ 
herz! Auf weu verweist Abraham seine» Sohn? Auf Gott. Wie 
sagt er? Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Jetzt 
sind sie an der Opferstätte angekommen. Die Vorbereitungen zum 
Opfer werden uns in der Geschichte genau geschildert. Was baut 
Abraham? Was wird darauf gelegt? Holz. Wonach wird sich jetzt 
Isaak umgesehen haben? Nach dem Opferlamm. Da ergreift ihn die 
Hand des Vaters, um ihn zu binden. Ohne Sträuben fügt sich der 
geduldige, sanfte Isaak, kein Klagelaut kommt über seine Lippen. Auch 
hierin ist er ein Vorbild aus das still duldende Opferlamm Christum. 
Die allerschwerste Handlung seines Lebens steht jetzt Abrahani bevor. 
Was will er thun? Isaak schlachten. Wie wäre er gewesen, wenn er 
den Befehl Gottes nicht ausgeführt Hütte? Ungehorsam. Abraham 
aber fürchtet sich, durch seinen Ungehorsam Gott zu betrüben, dazu 
ließ ihn seine Liebe zu Gott nicht kommen. Außer seiner rechten, kind¬ 
lichen Gottesfurcht und Liebe erkennen wir aber auch sein Vertrauen 
aus dieser That. Wie sagte er zu seinen Knechten, als er sie zurück¬ 
ließ? Wenn wir angebetet haben, wollen wir wiederkommen. Er 
hoffte also. Gott werde seinen Sohn wieder auferwecken, damit sie doch 
wieder zusammen den Heiniweg antreten könnten. Welch ein Ver¬ 
trauen! So will er das Höchste vollbringen, was je ein Mensch aus 
kindlicher Furcht, Liebe und Vertrauen zu Gott thun kann. — Die 
Hingabe des einzigen Sohnes ist ein Vorbild der großen Liebesthat 
des himmlischen Vaters, „welcher seines eingeborenen Sohnes nicht ver¬ 
schonet hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben." (Röm. 8, 32.) 
II. Abrahams Lohn. 
„Der stille Jüngling kniet auf dein Altare, 
Matt, blaß, gebeugt, die Arme auf dem Rücken, 
Ein banges Weh in den erhabnen Blicken, 
Als ob fchon Tod mit Todesfurcht sich paare. 
Der Vater steht, kraftvoll in greisem Haare, 
Geschürzt int Glauben, sich in Gott zu schicken; 
Den fest ergriffnetl Stahl, er will ihn zücken 
Uird töten allen Trost verwaister Jahre.
	        
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