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Das Petersberger Kloster war Jahrhunderte hindurch weit und
breit nicht blos durch die Zahl, sondern auch durch den mächtigen
Einstuß seiner größtentheils adeligen Glieder, sowie durch seinen
bedeutenden Grund- und Güterbesitz hoch berühmt.
Bereits i. I. 1199 wurde das Kloster durch eine verheerende
Feuersbrunst eingeäschert, indem ein aufgenommener Fremdling, der
während der Nacht durch Kälte litt, ein großes Feuer angezündet
hatte. uni) dies vernachlässigte, so daß die Flammen in dem Holz¬
werk sich schnell fortpstanzten und durch den Sturmwind, der grade
zur Zeit wehte, begünstigt wurden.
Der Neubau des Klosters ward bald vollendet, i. I. 1205 die
sog. Probstei hinzugefügt und das Ganze mit einer Mauer umgeben.
Fünf Jahre nach Erbauung der Probstei erschien Markgraf
Dietrich mit 130 stattlichen Rittern auf dem Petersberge, um
in Verbindung mit seinen Räthen Konrad von Stein, Günzel von
Krosigk und Burkhard die Streitigkeiten der Mönche beizulegen.
Im I. 1540 wurde das Kloster durch den Sachsenherzog Hein¬
rich den Frommen reformirt und säcularisirt, die drei vorhan¬
denen Domherren entlassen und der letzte Prior, Augustin Bernreit,
der ein Anhänger Luthers war, als erster evangelischer Prediger
angestellt.
Am letzten Tage des August 1565 wurden die ehemaligen Klo¬
stergebäude durch einen Blitzstrahl in Brand gesteckt und bis auf
die noch vor zwei Decennien stehenden Ueberreste in Asche gelegt.
Daher die Inschrift an der früheren Mauer links vom Chore:
,,I)um sacer Augustus Gothanum destruit arcem,
Haec sacra destructa est fulminis igne domus.
Petra suiim Petrum defendit. Vindice dextra
ln mediis flammis sic tege, Christe, tuos.“
Zu Deutsch: ,
„Als Churfürst August ließ das Schloß bei Gotha schleifen.
Ließ Gott den Donnerstrahl auf dieses Kloster streifen;
Doch Petrus fand allhier bei seinem Felsen Schutz:
So sei auch du, Herr Christ, der Deinen starker Schutz."
Im I. 1697 kaufte Churfürst Friedrich III., nachmals König
Friedrich I. in Preußen, das Amt nebst allem Zubehör vom Polen¬
könige August für 40,000 Thlr. Ersterer schlug das Amt zum
Herzogthum Magdeburg und verpachtete es.
Vor Gründung des Klosters zum hl. Petrus hatten die umwoh¬
nenden Sorbenwenden mehrere Götzenopfersteine auf dem Gipfel
aufgerichtet, was auch wohl durch das Vorhandensein mehrerer
Steingräber im Innern der Porphyrfelsen zu beweisen ist. Hierzu
sagt die »Chronik des Lauterberges« (Chronicon montis sereni), in
Betreff der spätern Begründung des Klosters durch den Grafen