Object: [Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj] (Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj)

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ihm ausgehenden Nerven. Das Schulkind, das am Tage seinen 
kleinen Kopf tüchtig anstrengt und doch auch im muntern 
Spiel für die gesunde Entwicklung seines wachsenden Körpers 
sorgen soll, bedarf einer längeren Nachtruhe; es gehe daher 
früher zu Bett als Erwachsene. 
Der Ruhe der Nacht muß die friedliche Ruhe des von 
Gott geheiligten siebenten Tages sich zugesellen, an dem der 
Mensch zu Nutz und Frommen seiner Seele und seines Leibes 
sich erholen soll von den Werken seines irdischen Berufs. Er 
nährt seine Seele in den feierlichen Andachten der Gemeinde 
und des Familienkreises; Gemüt und Leib aber erfrischt er 
draußen im Sonnenlicht und im Wiesen- und Waldesgrün. Dort 
wird er still wandern und lauschen, dort auch harmlos und 
munter spielen und plaudern, sich tummeln und springen, scherzen 
und lachen. Das stärkt und verjüngt, das erhebt und veredelt. 
Doch die sonntägliche Bewegung in frischer Luft ist nicht 
ausreichend für den fleißigen Arbeiter der häuslichen Werkstatt 
und der großen Fabriken, wo der Webstuhl saustund die Maschine 
braust, wo es hämmert und pocht, wo es rasselt und prasselt, 
wo die Funken sprühen und die Dämpfe ziehen und Staub¬ 
teilchen aufwirbeln überall. Sie ist auch nicht ausreichend für 
die geistig Angestrengten, besonders wenn dieselben in schlechter 
Zimmerluft viel sprechen müssen. Da ist eine tägliche, wenn 
auch kurze Wanderung im Freien um so mehr zu empfehlen, 
je weniger die Muskeln der Gliedmaßen und der Brust bei der 
Arbeit in Anspruch genommen werden. Sollte die Zeit dazu 
fehlen? Sie läßt sich finden, wenn man sie ernstlich sucht, wenn 
man jede «Minute ausnützen will für eine körperliche Übung, 
die doch so heilsam ist. Da schreitest du in gerader Haltung 
dahin, die Brustwand wölbt sich vor, das Zwerchfell senkt sich 
stärker, die Lungen dehnen sich mächtig aus, und hinein strömt 
in großen Mengen die frische Luft, um möglichst wieder gut 
zu machen, was die schlechte Atemluft des Arbeitsraumes und 
die mangelhafte Haltung beim Sitzen und Stehen während des 
Dienstes zu verderben drohten.- Da ruht auch dein Auge wieder 
aus, das vielleicht durch Niederbeugen des Kopfes und durch 
törichtes, fortgesetztes Nahesehen geschädigt wurde. 
Die Bewegungsspiele, das Schlittschuhlaufen, das Rudern, 
das Turnen im Freien oder im luftigen Turnsaal, besonders an 
Reck und Barren, Freiübungen mancherlei Art bilden ebenfalls
	        
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