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Eilftes Kap. Geschichte der Völker
scres Geschlechtes gelegen — eines der am frühesten bevölkerten und wohl das
allererst kultivirte Land gewesen; daß cs nicht nur durch seine köstlichen Er¬
zeugnisse, welche frühzeitig für die meisten Völker Gegenstände des luxuriösen
Genusses, zum Theil des Bedürfnisses wurden, sondern auch, und vielleicht
mehr nocb, durch die von ihm ausgegangenen — sowohl auf Handclswegen,
als ans jenen der Auswanderung verbreiteten — Lehren und Ueberlieferungen
mächtig auf Kultur, Religion und Lebensweise der vorzüglichsten alten — so¬
nach mittelbar auch der neuen—Nationen gewirkt hat. Auf diesen interessan¬
ten Gegenstand werden wir unter der Rubrik der Staatsverfassungcn und in
jener der Religion zurückkommen*); für jezt genüge cs, ihn angedeutet zu
haben
§. 6. Sinesen.
Auch was wir von den Sinesen wissen, ist meist aus ihren eigenen,
aber spät bekannt gewordenen Quellen geschöpft. Griechen und Römer kann¬
ten Sina nicht. Was sie Seriea und Sinarum terra nennen, ist — jenes
wahrscheinlich die kleine Vncharei und dieses Cochinehina. Bei den
Syrern und Arabern kömmt die erste deutliche Meldung des Landes vor, wel¬
ches sie Dschina nannten. Wir versparen die nähere Betrachtung dieses un¬
ermeßlichen gleiches und seiner natürlichen und politischen Merkwürdigkei¬
ten auf die mongolische Periode,wiewohl auch in diesem Zeiträume schon, so¬
wohl hier bei der Aufzählung der Völkerschaften, als im folgenden Abschnitt
bei der Uebersicht der Religionen und Staatsverfassungcn des uralten sinesischen
Volkes wenigstens summarisch gedacht werden muß. Denn uralt ist dasselbe,
wenn gleich seine Prahlereien von Iahrmillioncn lächerlich sind, und seine
heiligen Bücher mehr nur Mythen, astronomische Enkeln und Philosopheme,
als Geschichte enthalten. Wuwang, der mit einer Kolonie von Westen kam
(2862. 1121 v. Chr.) (Desguignes behauptet, aber aus sch>vachen Grün¬
den, von Aegypten), war nicht der Stifter der sinesischen Nation, habe er
auch Einfluß auf ihre Kultur geäußert. Von der Wüste Ko bi oder Shamo
— welche zusammenhängt mit dem großen Gebirgsrücken Mittel - Asiens —
kam eine mongolische Horde — freilich in vorhistorischen Zeiten, aber den¬
') S. unten III. Abschnitt Kap. I. §. 6 und 21. Kap. II. §. 17. auch Kap. III. §. IC.
Das dort Vorgetragene beleuchtet die weitaus wichtigsten Seite» der indischen Geschichte, de¬
ren poli ti cher Theil in der alten Welt von nur geringer Bedeutung ist.