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Landeskunde. 55 
von der Natur der Donauzuflüsse erwähnt? Vergleiche die Flüsse hinsichtlich 
ihrer Größe! Welche beiden biegen in ihrem untern Laufe nach NO. um? 
Welcher l, Nebenfluß mündet bei Regensburg? 
3. Klima und Fruchtbarkeit. Wegen der hohen Lage des Landes 
ist das Klima rauh. Große Moore, Riede genannt, liegen an den Flüssen, 
besonders um Isar und Donau, und beeinträchtigen die Fruchtbarkeit des 
Landes. Besonders fruchtbar ist das Donautal von Regensburg bis Passau. 
Hier wird Getreide, Obst und Hopfen in großer Menge angebaut. — Die 
Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls rauhes Klima und steinichtes, wenig 
fruchtbares Land. 
4. Die Bewohner find katholische Bayern und Franken. Sie treiben 
Landwirtschaft. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist wegen der unbedeutenden 
Fruchtbarkeit des Bodens gering. 
5. Ortskunde. In Bayern: München, Hauptstadt des Königreichs, 
dritte Stadt des Deutschen Reiches, an? Universität. Der Kunstsinn der 
bayrischen Fürsten schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten. Die Bier- 
brauereien sind weltberühmt. — Augsburg, alte Handelsstadt, am? Sie 
war besonders im Mittelalter mächtig und reich und ist jetzt ein Hauptsitz 
der bayrischen Industrie. — Regensbnrg. In früheren Zeiten tagte in 
den Mauern dieser Stadt der deutsche Reichstag. — Passau, sehr schön 
gelegene Grenzstadt, am? 
In Württemberg: Ulm, starke Reichsfestuug, an? Ein herrlicher, 
mittelalterlicher Dom. 
2. Der Böhmer Wald. 1. Gebirgsuatur. Der Böhmer Wald 
erstreckt sich auf der Grenze von Bayern und Böhmen vom Fichtelgebirge 
bis zur Donau. Im südlichen Teile sind seine höchsten Erhebungen. Die 
höchste Spitze, der Arber, ist halb so hoch wie die Zugspitze. Dem süd- 
lichen Gebirgszuge ist der niedrigere Bayrische Wald vorgelagert. — Mit 
seinen dichten, dunkeln, stillen Wäldern, denen plätscherndes Wasser und Vogel- 
ruf fast gänzlich fehlen, mit seinen schwarzen Seen, Sümpfen und Mooren 
macht der Böhmer Wald besonders im 8. einen düstern Eindruck. Seine 
Unwirtlichkeit wird durch ein rauhes Klima erhöht, das in den Tälern nur 
den Anbau von Sommergetreide, Kartoffeln und Flachs gestattet. 
2. Die Bewohner sind ärmliche, arbeitssame Leute. Der Holzreich- 
tum des Gebirges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und 
ist die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer 
Gebirgsbewohner ernähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanz- 
holz, Schindeln, Holzschuhen und durch Tischlerei. — Das Gebirgsgestein 
enthält mancherlei nutzbare Mineralien, als Reißblei, Quarz und Porzellan- 
erde. Hierauf grüudet sich die ausgebreitete Glasindustrie, die Bereitung 
von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Lohnend ist der Ackerbau auf der 
milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine ergiebige Ein- 
nahmeqnelle der Bevölkerung. 
3. Der deutsche Jura. i. Der schwäbische Jura zieht sich in 
nordwestlicher Richtung vom Oberrhein bis zu einer breiten Talsenke der 
Mündung des Lech gegenüber hin. In seinem südwestlichen Teil von der 
Donau durchschnitten, begleitet er sie weiterhin und bildet eine breite Kalk- 
steinplatte von etwa 700 m mittlerer Höhe. Von der Donauseite steigt er
	        
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