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Drittes Kap. Schauplaz der Begebenheiten. 
Europa, Afrika und Asien*), in diesem noch weiter die kaukasischen Länder, 
endlich die Staaten von Tripolis, Tunis, Algier und das Meiste von Ma¬ 
rokko. Welch ein Reich! — Eine Vereinigung der allcrschönsten, blühendsten 
gesegnetsten Länder und der edelsten, kräftigsten, gesittetsten Völker der Erde! 
— Und wie wahr und deutungsvoll sind die Worte des großen v. Müller: 
„Es war ein harter Schlag für die Menschheit, als dieses gleich fiel! ja 
wohl, da cs errichtet und über so viele Millionen die höchste Gewalt einem 
Sterblichen anvertraut wurde!" 
8- 2. Eintheilung 
Unter den wechselnden Eintheilungcn, welche die Kaiser diesem Reiche 
zum Behufe der bürgerlichen und militärischen Verwaltung gaben, müssen wir 
derjenigen erwähnen, welche von Konstantin N. herrührt, da sie von lang- 
dauernden Folgen, nicht nur in politischer, sondern auch in kirchlicher 
Hinsicht gewesen ist. 
Gemäß derselben waren vier große Präfekturen: Orient, Jllyri- 
cum, Gallien und Italien, deren jede in eine Anzahl Diöcescn und diese 
weiter in Provinzen getheilt waren. Die Diöcescn Thracien, Pontus, Asien, 
Aegypten und Orient (im engeren Sinne) — mit ihren Hauptstädten Kon¬ 
stantinopel, Cäsaren, Ephesus, Alexandrien und Antiochia — 
machten die erste Präfektur aus. Die zweite bestand aus den Diöcestn 
Macedonien (Hauptstadt Thessalonice) und Dacicn**). Die dritte ent¬ 
hielt drei Diöcescn, Gallien (Hauptstadt Trier), Spanien und Britannien; 
und eben so viele die vierte, nämlich Jllyritn***) (Hauptstadt Sirmium), 
Afrika (Hauptstadt Karthago) und Italien mit der Hauptstadt Rom. Im 
Verhältnisse des Umfangs oder nach anderen Rücksichten war dann jede Diö- 
*) Mit Ausnayme Arabiens, das aber auch heut zu Tage nur dem Namen nach 
türkisch ist. Auch war die Grenze gegen Persien nicht genau dieselbe, wie heute. 
") Nicht das eigentliche Dacien zwischen der Donau und dem Krapak, sondern die 
näheren Süd-Donauländer, auf welche nach dem Verluste Dacicns der Name übertragen 
worden. 
*") Sonach hatte „Jllyrien" eine gar sehr verschiedene Bedeutung: Uriprüuglich 
verstand man darunter blos die Ostküste des adriatischen Meeres; daun wurde Pannonien 
und Norirum dazu geschlagen (Diöces Jllyrien). Das große Jllyricum aber begriff über¬ 
haupt die Länder südlich an der Donau, oder genauer—als Präfektur — das Laub 
von Hellas bis zur Donau, mit Ausnahme Thracicus und des eigentlichen Jllyricus.
	        
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